Die Männer waren am 23. Jänner in den Abendstunden in die Wohnung des Ehepaares eingedrungen und waren mit der stumpfen Seite einer Axt auf den 82-Jährigen losgegangen. Die 78-jährige Frau wurde ebenfalls überwältigt, berichtete die Landespolizeidirektion in einer Aussendung am Freitag.
Die maskierten Täter zwangen das Paar schließlich, einen Möbeltresor zu öffnen und konnten mit Bargeld, Goldbarren und Schmuck im Gesamtwert einer hohen sechsstelligen Summe flüchten. Die Opfer fesselten sie zuvor mit einer Hundeleine, Kleidungsstücken und Stromkabeln.
Die 78-Jährige konnte sich nach geraumer Zeit befreien und die Polizei verständigen. Beide Opfer wurden schwer verletzt und befinden sich bis heute in psychologischer Betreuung.
Fluchtfahrzeug in Wien sichergestellt
Das Landeskriminalamt Niederösterreich konnte im Zuge der Ermittlungen das eigens für die Tat angeschaffte Fluchtfahrzeug im 10. Wiener Gemeindebezirk sicherstellen und den Käufer, einen 28-jährigen serbischen Staatsbürger, ausforschen. Weitere Erhebungen führten zu sechs weiteren serbischen Staatsbürgern, die an dem brutalen Überfall beteiligt gewesen sein dürften.
Der 28-Jährige und ein 48-Jähriger, beide aus dem Bezirk Gänserndorf, wurden bereits befragt und waren nicht geständig. Der 28-Jährige wurde ins Gefängnis eingeliefert, der 48-Jährige auf freiem Fuß angezeigt. Ein 43-jähriger Beschuldigter wurde im März in Kroatien festgenommen und kürzlich nach Österreich ausgeliefert. Er zeigte sich laut Polizei bei den Einvernahmen geständig.
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Nach vier weiteren Beschuldigten (29, 43, 44, 47) wird mittels europäischen Haftbefehls gefahndet. Die Staatsanwaltschaft hat Fotos der Männer veröffentlicht und bittet um Hinweise, die auf Wunsch auch anonym abgegeben werden können. Die Tätergruppe steht im Verdacht, weitere Straftaten im In- und Ausland verübt haben. Hinweise sind an das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 059 133 30 3333 erbeten.
Karner: „Abscheuliches Verbrechen“
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nahm am Freitag via Aussendung zu dem Fall Stellung. „Durch die intensive Zusammenarbeit mit den serbischen Polizeibehörden und professionelle Ermittlungsarbeit konnte ein besonders abscheuliches und brutales Gewaltverbrechen geklärt werden. Wir werden auch in Zukunft mit aller Vehemenz gegen solch furchtbare Verbrechen vorgehen und mit aller Konsequenz Täter ausforschen“, so der Innenminister.