Kultur

Festival haucht Hotel Auhof wieder Leben ein

In Wultendorf findet im aufgelassenen, früher sehr bekannten Hotel Auhof das Auhof-Festival statt. Neben der Original-Einrichtung aus den 1970er-, 80er- und 90er-Jahren werden Fotos und Videos aus alten Zeiten gezeigt, etwa von Künstlerin Eva-Maria Raab.

Wandmalereien, Plastikpflanzen, künstliche Palmen und Möbel aus anderen Zeiten – das Hotel Auhof in Wultendorf (Bezirk Mistelbach) ist nach wie vor ein außergewöhnlicher Ort. Seine Erfolgsgeschichte nahm 1963 ihren Anfang, als eine Wasserquelle entdeckt und ein öffentliches Schwimmbecken errichtet wurde. Bald traf sich dort der ganze Ort. Es folgten eine Bar und ein Restaurant, 1969 wurde schließlich das Hotel eröffnet. Die später dazugebaute Tanzbar ist bis heute für ihre legendären Partys bekannt.

Für das Auhof-Festival wurden nun Fotos aus dem Auhof-Archiv zusammengetragen. Neben Kunstinstallationen ist auch die bewegende Geschichte des Hotels in einer multimedialen Ausstellung dargestellt. Außerdem sind einige private Videos von Pool-Partys und Playback-Shows zu sehen. „Es gab Schaumpartys, jeden Donnerstag Oben-Ohne-Partys – alles, was momentan unvorstellbar wäre“, erzählt Künstlerin Eva-Maria Raab im Ö1-Interview mit ORF-Journalistin Anna-Klara Soucek.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette
Das Hotel war für seine Pool-Partys bekannt
Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette
Ein Elvis-Imitator sorgte für noch mehr Stimmung
Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette
Im Hotel Auhof wurde viel gefeiert
Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette/Gustav Nowotny
Mittlerweile ist das Hotel seit zehn Jahren aufgelassen, nun lockt das Auhof-Festival
Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette/Christa Bauer
Dabei stehen Kunst und Musik am Programm
Ausstellung Hotel Auhof
Verein Facette
Die Einrichtung des Hotels wurde so gelassen wie sie war

Internationale Künstler im Weinviertel

Im früheren Cafe des seit zehn Jahren aufgelassenen Hotels können Besucherinnen und Besucher Fotos der Künstlerin sehen, die im Niemandsland zwischen der österreichischen und tschechischen Grenze entstanden. Diese Grenze beschäftigte die Künstlerin schon immer, denn sie wuchs selbst dort auf. „Ich kann mich erinnern, dass man an der Grenze nicht spazieren gehen sollte“, so Raab. Nach Auslandsaufenthalten und einer Zeit in Wien zog sie zurück ins Weinviertel.

In den letzten Jahren hätten sich dort „irrsinnig viele Künstlerinnen und Künstler, Kunstsammler, Leute aus der Kunst- und Kulturszene“ angesiedelt, erzählt sie. „Ich lerne hier total viele Leute kennen, teilweise mehr als in Wien. Es ist ein Unterschied, ob man sich beim Tischtennisspielen in einem Garten kennenlernt oder in einem White Cube (Ausstellungskonzept, Kunst in weißen Räumen zu präsentieren, Anm.) in Wien.“

Was soll aus dem Hotel werden?

Mit dem Auhof-Festival bringen die beiden Organisatorinnen Barbara Rosenegger-Bernard und Christa Bauer vom „Verein Facette“ nun auch Künstler und Musikerinnen aus unterschiedlichen Ländern ins Weinviertel, u.a. Ako, Vitoria Monteiro, Max Klammer, Frej Volander Himmelstrup, die Stallberg Musikanten und Les Lilas. Das Festival läuft noch bis 9. September.

Man wolle bei den Projekten des Auhof-Festivals unterschiedliche Leute zusammenbringen und auch herausfinden, was sich die Menschen künftig für das ehemalige Hotel wünschen. Für die nächste Ausgabe ist bereits eine Zusammenarbeit mit tschechischen Künstlern geplant.