Chronik

Todesfälle in Heim: Ermittlungen eingestellt

Die Ermittlungen zu verdächtigen Todesfällen in einem Pflegeheim in Pottenbrunn sind eingestellt. Vermutet worden war, dass drei Bewohner vom Pflegepersonal vernachlässigt worden sein könnten. Ein Obduktionsgutachten widerlegt das nun.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hatte wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung bzw. fahrlässige Körperverletzung in mehreren Fällen ermittelt. Vermutet worden war, dass es im privat geführten Pflegeheim in Pottenbrunn (Bezirk St. Pölten) wegen CoV-bedingter Personalengpässe an ausreichender Versorgung gefehlt habe. Ärzte im Universitätsklinikum St. Pölten sollen im Frühjahr 2022 Alarm geschlagen haben, nachdem ein Heimbewohner in einem bedrohlichen Gesundheitszustand in das Spital eingeliefert worden war.

Die Einrichtung verfügte damals einen Aufnahmestopp. In einer Stellungnahme räumte man einen Personalengpass infolge von Coronavirus-Infektionen ein – das Team habe aber in dieser Zeit alles getan, um die Situation bestmöglich zu bewältigen.

Ob das tatsächlich der Fall war, sollte ein Gutachter feststellen. Ursprünglich gab es vier verdächtige Todesfälle, eine der Leichen war allerdings bereits eingeäschert worden. Deshalb waren lediglich drei Obduktionen möglich. Auf deren Ergebnisse musste die Staatsanwaltschaft St. Pölten allerdings fast ein halbes Jahr lang warten. Grund dafür war der Gutachtermangel in der Justiz – mehr dazu in Gutachtermangel verzögert Ermittlungen (noe.ORF.at, 21.8.2022).

Bewohner starben eines natürlichen Todes

Diese Woche traf das Gutachten schließlich in St. Pölten ein, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber noe.ORF.at. Der Gutachter habe beim Pflegepersonal kein schuldhaftes Verhalten festgestellt, die drei Bewohner seien eines natürlichen Todes gestorben. Deshalb wird der Verdacht nicht mehr weiter verfolgt, das Ermittlungsverfahren wird eingestellt.