Seit 1. September 2021 müssen Personen, gegen die die Polizei ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausspricht, verpflichtend an einer sechsstündigen Gewaltpräventionsberatung teilnehmen. Innerhalb des vergangenen Jahres mussten 1.945 Personen in Niederösterreich diese Beratung in Anspruch nehmen, mehr als 90 Prozent davon waren männlich, heißt es vom Verein.
12.000 Beratungsstunden hat man mit den Täterinnen und Tätern absolviert und ihnen dabei Lösungswege aufgezeigt. Die meisten würden diese Beratungsstunden gut annehmen, betont der für Niederösterreich und das Burgenland zuständige Leiter des Vereins Neustart, Alexander Grohs, am Freitag bei einer Pressekonferenz. Bei dieser verpflichtenden Beratung solle es aber nicht enden: „Derzeit ist es ein Drittel der Personen, die wir in zusätzliche Beratungen weitervermitteln können. Das ist auch unser Hauptziel: Die Personen zu motivieren, sich freiwillig weiter beraten zu lassen“, so Grohs.
25 neue Bedienstete für den Gewaltschutz
Gegen 1.727 Personen wurde heuer ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, so die Polizei. Das sei eine deutliche Steigerung von zwölf Prozent (Plus 181) gegenüber dem Vorjahr. Die Polizei stocke deswegen ihr Personal mit Spezialisierung auf Gewaltschutz auf. „Insgesamt kommen 25 weibliche und männliche Bedienstete dazu. Diese Beamtinnen und Beamten werden vom Landestrainerteam speziell ausgebildet, um besonders Frauen und Kinder in Zukunft besser zu schützen“, so Landespolizei-Direktor Franz Popp.