Vor zehn Jahren hatte die SPÖ mit dem jetzigen Bürgermeister Reinhard Resch die lange Dominanz der ÖVP in Krems gebrochen und vor fünf Jahren den Vorsprung noch ausgebaut, die SPÖ hält jetzt 19 der 40 Mandate. Aus dieser Position der Stärke heraus hatte sie den ungewöhnlich frühen Wahltermin gewählt, der andere Parteien und Listen doch zum Teil überrascht hatte. Der Wahlkampf fand dadurch mitten in den Ferien statt.
Die offenen Fragen am Sonntag sind wohl, ob die „Bürgermeister Dr. Resch Liste SPÖ“ (RESCH) ihren Vorsprung halten kann und ob die „Volkspartei Krems – Team Florian Kamleitner“ (ÖVP), die auf elf Mandate abgerutscht war, wieder zulegen kann. Nummer drei ist die „Freiheitliche Partei Österreichs – Team Rosenkranz“ (FPÖ) mit sechs Mandaten, dahinter liegt die „Kremser Linke Stadtbewegung“ (KLS) mit zwei, „Die Grünen Krems“ (GRÜNE) mit einem ebenso wie die „Liste Pro Krems“, die diesmal nicht mehr antritt.
Die Frage ist auch, welche Rolle die „MFG Österreich – Menschen Freiheit Grundrechte“ (MFG) spielen wird. Die Kritiker der Corona-Maßnahmen hatten ja in Waidhofen an der Ybbs mit 17 Prozent überrascht – mehr dazu in Waidhofen: MFG zieht in Gemeinderat ein (noe.ORF.at; 30.1.2022). Neu auf der Liste stehen überdies „NEOS in Krems“ (NIK) und die Liste „Green Future Krems“ (GREENK).
Wegen Reform weniger Wahlberechtigte
Aufgrund der jüngsten Wahlrechtsreform im Bundesland dürfen nur mehr Personen mit Hauptwohnsitz in Krems zum Urnengang – mehr dazu in Zweitwohnsitzer-Wahlrecht ist Geschichte (noe.ORF.at; 24.02.2022). 19.904 Menschen sind stimmberechtigt, das sind um fast 4.000 weniger als 2017 mit 23.882. Die letzten Wahllokale schließen um 17.00 Uhr. Mit einem vorläufigen Ergebnis wird laut Rathaus gegen 19.00 Uhr gerechnet.