Wirtschaft

Erstes Haus aus dem 3-D-Drucker ist fertig

Fast ein Jahr nach Druckbeginn ist das österreichweit erste Haus aus dem 3-D-Drucker in Hausleiten (Bezirk Korneuburg) fertiggestellt worden. Die Technologie ist noch jung, in Zukunft könnte sie allerdings in der Baubranche zum Alltag gehören.

Das 125 Quadratmeter große Gebäude in Hausleiten könnte ein Stück Zukunft sein. Denn es ist das erste Haus in ganz Österreich, das mit einem 3-D-Drucker gedruckt wurde. „Im 3-D-Druck von Beton tragen wir Lage für Lage Betonmaterial auf, sodass die untere Schicht immer die obere Schichten trägt und sich trotzdem miteinander chemisch verbindet. So entsteht Schicht für Schicht dieses gesamte Gebäude“, erklärt Fabian Meyer-Brötz, 3-D-Druck-Leiter der Firma Peri gegenüber noe.ORF.at.

Ende des vergangenen Jahres hatten die ungewöhnlichen Bauarbeiten begonnen. Schon nach wenigen Tagen war der Rohbau fertig gedruckt. Danach wurden Fenster und Türen eingesetzt, das Gebäude gedämmt und Stromleitungen verlegt. Mittlerweile befinden sich in dem Gebäude, das mit seiner abgerundeten Form auffällt, vier Büros. Sie sind bereits bezogen und werden ganz gewöhnlich genutzt.

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3D-Drucker Haus
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In Hausleiten steht das erste Haus Österreichs, das mit dem 3D-Drucker gedruckt wurde
3D-Drucker Haus
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Darin befinden sich vier Büros, …
3D-Drucker Haus
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…die bereits bezogen wurden
3D Drucker
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Die Druckarbeiten haben vergangenen Herbst begonnen
3D Drucker
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Beim Bau mit dem 3D-Drucker wird eine Schicht Beton nach der anderen aufgetragen
3D Drucker
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Der Rohbau konnte so innerhalb von 45 Stunden fertiggestellt werden

3-D-Drucker soll in Baubranche etabliert werden

Die am Projekt beteiligten Firmen sind sich sicher, dass es künftig mehr Häuser aus dem 3-D-Drucker geben wird. „Wir sind überzeugt, dass der 3-D-Drucker einen festen Platz in der Bauindustrie einnehmen wird und eine Antwort auf jene Trends sein kann, mit denen wir uns konfrontiert sehen – Fachkräftemangel, Materialknappheit, Wohnungsnot“, so Meyer-Brötz.

Man sei sich allerdings bewusst, dass die Technologie noch jung ist. Klemens Haselsteiner, Chief Digital Officer der Strabag, sagt: „Es eine neue Technologie und entsprechend gibt es natürlich Kinderkrankheiten, die aber nur durch Praxistests ausgemerzt werden können.“ Derzeit gebe es etwa noch „Limitationen, was die Größe betrifft“, so Haselsteiner. Konkret gebe es bei der Höhe, also beim Bau mehrere Geschosse noch Hürden. Aber: „Wir sehen sehr viele Anwendungsfelder, was die Geschwindigkeit, die Qualität und neue architektonischen Formen betrifft.“

Man entwickle die Technologie nun intern weiter und werte die Erfahrungen, die man in Hausleiten gesammelt habe, aus, um „zu schauen, was wir lernen können und in welchen anderen Anwendungsfällen wir diese Technologie erfolgreich umsetzen können“, betont er. So könnten künftig etwa auch Wohnhäuser aus dem 3-D-Drucker kommen, sind sich Meyer-Brötz und Haselsteiner einig.