Seit einigen Wochen ist die Fahrrad-Rikscha in Traiskirchen (Bezirk Baden) im Einsatz. Gesteuert wird das 14.000 Euro teure und mit einem Elektromotor ausgestattete Fahrzeug von der ehrenamtlichen Rikschafahrerin Elisabeth Leichtfried, wobei die korrekte Bezeichnung „Pilotin“ lautet. Selbst Pensionistin, fährt sie gerne mit dem Fahrrad.
Als sie gefragt wurde, ehrenamtlich andere Menschen mit der Rikscha durch Traiskirchen zu chauffieren, sagte sie sofort zu. „Es macht einen Riesenspaß. Die Leute genießen es, langsam zu fahren. Ich fahre so zwischen fünf und acht Kilometer je Stunde. Ich führe die Menschen beispielsweise dorthin, wo sie früher gewohnt oder gearbeitet haben. Meistens ist es ihnen aber egal wohin, Hauptsache fahren", sagt Leichtfried.
Rund eine Stunde dauert der Ausflug. Die Rikscha verfügt über einen barrierefreien Einstieg und zwei Sitzplätze. Mit den Haltegriffen, Gurten und einer Hängevorrichtung für den Rollator ist für die Sicherheit der Fahrgäste gesorgt. Der Service kommt jedenfalls so gut an, dass nun ein zweiter ehrenamtlicher Rikschapilot eingeschult wird. Mathias Winkelmayer freut sich schon auf seine Ausfahrten: „Es gefällt mir sehr gut. Die Einschulung war kurz, die Rikscha ist einfach zu bedienen. Es macht Spaß."
„Wieder einmal den Wind in den Haaren spüren dürfen“
Spaß bereitet es auch den Passagieren. „Herrlich, ein Gefühl der Freiheit“, sagt etwa Helga Harris nach ihrer ersten Rikschafahrt. Viktor Schnepfleitner ergänzt: „Es ist mal etwas anderes, wenn man sich nur mehr schwer bewegen kann. So kann man die Natur genießen.“
Rikschafahrer in Traiskirchen
Rikschafahren kennt man aus Fern-Ost, jetzt geht das aber auch südlich von Wien. In Traiskirchen werden nämlich kostenlose Ausflugsfahrten mit der Rikscha für Seniorinnen und Senioren angeboten.
Das Vergnügen wird von der Stadt Traiskirchen kostenlos angeboten. Dabei wird betont, dass der „Traiskirchner Dreiradler“ keine Taxifahrten durchführt. Zweimal pro Woche wird das Pensionistenheim angefahren, Rikschafahrten können über das Sozialamt gebucht werden.
Die Idee zu diesem Projekt hatte die Gemeinderätin Hilde Mayer (SPÖ). Es soll älteren Menschen ein Stück Mobilität zurückgeben, damit sie das Pflegeheim oder das Wohnhaus für eine gewisse Zeit verlassen und die Stadt aus einer anderen Perspektive erleben können: „Ich finde es einfach fein, wenn die Seniorinnen und Senioren rauskommen und auch den Wind in den Haaren spüren dürfen", so Mayer.