Wasserhof Gneixendorf
Köchel Gesellschaft Krems
Köchel Gesellschaft Krems
Kultur

Ein Fest für Beethoven in Gneixendorf

Von 16. bis 18. September geht im Schüttkasten von Schloss Wasserhof bei Krems die mittlerweile dritte Ausgabe des „Beethoven-Festivals Gneixendorf“ über die Bühne. Beethoven wohnte im Herbst 1826 in dem Schloss, das damals seinem Bruder Johann gehörte.

Unter dem Motto „Wiener Klassiker“ ist das Festival diesmal der Mannigfaltigkeit der Oeuvres von Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet. Das Programm beginnt am 16. September (19.00 Uhr) im Schüttkasten von Schloss Wasserhof (Bild oben) in Gneixendorf, das Schwarzenberg Trio präsentiert Werke von Haydn, Werner Pirchner und Erich Wolfgang Korngold.

Über die Mannigfaltigkeit der Wiener Klassiker

Am 17. September (19.00 Uhr) stehen Werke von Franz Doppler, Simon Laks und Mozart auf dem Programm, es spielen Dorothy Khadem-Missagh, Birgit Ramsl, Judith Fliedl und Christine Roider. Rezitator ist Doron Rabinovici. Letzter Festivaltag ist der 18. September (11.00 Uhr), die Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 und die 7. Sinfonie werden von einem Streichquintett gespielt.

„Im imposanten Ambiente des Schlosses wird der stimmungsvolle historische Schüttkasten zur Konzertbühne für ein dreitägiges Musik-Fest“, heißt es auf der Website des Festivalveranstalters, der Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft mit Sitz in Krems. Die Oeuvres von Haydn, Mozart und Beethoven würden künftige Komponistengenerationen inspirieren und sich „also ‚notwendig zum Ganzen‘ zusammenschließen.“ Man bezieht sich dabei auf ein Zitat des deutschen Philosophen und Musiktheoretikers Johann Amadeus Wendt (1783-1836): „Mannigfaltigkeit, die sich ‚notwendig‘ zum Ganzen zusammenschließt“.

Was wäre Mozart ohne das Köchelverzeichnis?

Die Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft wurde 1995 gegründet, sie „fördert und pflegt […] MusikerInnen und Musik aus allen künstlerischen Bereichen in Krems und ehrt mit ihrem Namen den ‚homo universalis‘, Kremser, Mozart-Forscher und Urheber des ‚Köchel-Verzeichnisses‘ Ludwig Ritter von Köchel“, kann man auf der Website lesen.

Ludwig von Köchel
Gemeinfrei
Ludwig von Köchel (1800-1877)

Ludwig von Köchel wurde 1800 in Stein an der Donau geboren und war Schüler des Piaristengymnasiums Krems. Er studierte Rechtswissenschaft, war von 1827 bis 1842 als Erzieher der vier Söhne Erzherzog Karls tätig. Danach führte er botanische und mineralogische Studien u.a. in Nordafrika, Spanien und in Russland durch. Er verfasste auch Bücher zur Musikgeschichte.

Berühmt wurde er durch das nach ihm benannte Köchelverzeichnis, einem Verzeichnis sämtlicher Kompositionen Wolfgang Amadeus Mozarts. Es wurde erstmals 1862 von Ludwig von Köchel unter dem Titel „Chronologisch-thematisches Verzeichniß sämmtlicher Tonwerke Wolfgang Amade Mozart’s. Nebst Angabe der verloren gegangenen, angefangenen, übertragenen, zweifelhaften und unterschobenen Compositionen desselben“ herausgegeben, im selben Jahr war die Schrift „Über den Umfang der musikalischen Produktion W. A. Mozarts“ erschienen.

Beethovens zwei Monate in Schloss Wasserhof

Schloss Wasserhof wurde 1819 von dem Linzer Apotheker Johann van Beethoven erworben, kann man in der Online-Enzyklopädie Wikipedia lesen. Dessen Bruder Ludwig van Beethoven, wohnte ab Ende September 1826 mit seinem Neffen Karl in dem Schloss. Der Komponist vollendete dort am 30. Oktober das Streichquartett F-Dur op. 135 und schrieb danach das neue Finale für das Streichquartett B-Dur op. 130.

Anfang Dezember reiste er zurück nach Wien, wo er am 26. März 1827 starb. 1836 verkaufte Johann van Beethoven das Anwesen. Das Schloss ist nach Angaben von Wikipedia seit 2007 im Besitz des Kremser Architekten Ernst Linsberger, der es in den Jahren 2011 bis 2015 umfassend sanierte.