Über die neue Hochspannungsleitung werden laut einer Aussendung künftig bis zu 3.000 Megawatt erneuerbare Energie aus Niederösterreich ins überregionale Netz der APG gespeist und bundesweit nutzbar gemacht.
Die Bestandsleitung war aufgrund der fast 70-jährigen Betriebsdauer sanierungsbedürftig gewesen. Umgesetzt worden sei nun eine neue Trassenführung, die die geografische Entwicklung der Erzeugungsseite berücksichtigt habe. Nun führt eine 380-Kilovolt-Leitung ab Seyring in Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) bis Neusiedl an der Zaya (Bezirk Gänserndorf).
53 Masten und 15 Kilometer Leitung weniger
Vom dort errichteten Umspannwerk Zaya geht eine 220-Kilovolt-Leitung zur tschechischen Staatsgrenze, weiters erfolgte eine neue Anbindung an das niederösterreichische 110-Kilovolt-Netz. Die Leitungslänge beträgt gesamt 62 Kilometer. Davon entfallen 48 Kilometer auf 380-Kilovolt-Leitungen und 14 auf 220-Kilovolt-Leitungen.
Der Ersatzneubau komme gegenüber der Bestandsleitung mit 53 Masten und 15 Kilometer Leitung weniger aus, hieß es. Weiters hätten „natursensible Zonen“ entlastet werden können. „Die fertiggestellte Weinviertel-Leitung trägt im Hochspannungsnetz der APG entscheidend zur sicheren Stromversorgung Österreichs und Niederösterreichs bei“, wurde betont.
„Wichtiger Baustein“ für Energieunabhängigkeit
Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG, bezeichnete das Projekt als „Musterbeispiel dafür, dass hohe Akzeptanz in der Bevölkerung durch gemeinsame Bewusstseinsbildung erreicht wird und damit Infrastrukturprojekte rasch umgesetzt werden können“. Der kaufmännische APG-Vorstand, Thomas Karall, verwies darauf, dass das Investment 132 Millionen Euro an Wertschöpfung bringe und in der Bauphase 2.100 Arbeitsplätze geschaffen worden seien.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) unterstrich, dass alles daran gesetzt werden müsse, noch unabhängiger vom internationalen Strom- und Energiemarkt zu werden. Dazu sei die Weinviertel-Leitung „ein ganz wichtiger und entscheidender Baustein“. Erneuerbare Energie sei dem Land Niederösterreich schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten wichtig. „Aber es braucht noch mehr Tempo, weil jeder von uns die Auswirkungen des Krieges spürt“, so Mikl-Leitner.