Brunnenschacht
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Chronik

Toter Hund: Strafantrag gegen Freundin

Im Fall um einen im April tot in einem Brunnenschacht in Altlengbach (Bezirk St. Pölten) entdeckten gefesselten Hund hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten einen Strafantrag eingebracht. Als Beschuldigte gilt die Lebensgefährtin des Tierbesitzers.

Der neun Jahre alte Border-Collie-Mischling wurde am 21. April vom Tierbesitzer auf dessen nicht abgesperrtem Grundstück in dem sieben Meter tiefen und mit Wasser befüllten Brunnenschacht entdeckt. Vorder- und Hinterbeine sowie die Schnauze des Hundes waren mit einer Paketschnur und einem Klebeband zusammengebunden. Zuvor war das Tier als abgängig gemeldet worden.

Ergebnisse der veterinärmedizinischen Untersuchung zeichneten ein grausames Bild. Früheren Polizeiangaben zufolge ließ Flüssigkeit in der Lunge des Vierbeiners darauf schließen, dass er nach einem Überlebenskampf in dem Brunnen ertrunken war. Zuvor seien dem Tier offensichtlich Verletzungen durch stumpfe Gewalt zugefügt worden.

Offenbar DNA auf Klebeband gefunden

Wie Leopold Bien, Sprecher der Anklagebehörde, am Montag einen Onlinebericht des „Kurier“ bestätigte, wurde ein Strafantrag gegen die Lebensgefährtin des Tierbesitzers eingebracht. Die Frau werde durch „die Gesamtheit der Beweisumstände“ belastet, sagte Bien zur APA. Nähere Details wurden nicht genannt. Laut „Kurier“ ist DNA der Beschuldigten auf der Innenseite des Klebebandes gefunden worden.

Ein Prozesstermin stand zunächst nicht fest. Im Fall einer Verurteilung drohen der Angeklagten bis zu zwei Jahre Haft. Die Causa hatte für Aufsehen gesorgt, für Hinweise wurden von Tierschutzorganisationen und Privatpersonen Geldbeträge ausgelobt.