Wolfgang Denk wurde am 17. September 1947 in Seitenstetten geboren, wuchs in St. Valentin (beide Bezirk Amstetten) auf, besuchte in Linz das Gymnasium und wurde von 1964 bis 1967 in den Steyr-Werken als Modelltischler ausgebildet, heißt es auf der Website des Künstlers.
Im Jahr 1964 war auch der Beginn seiner künstlerischen Arbeit, drei Jahre später gründete er seine eigene Galerie, die Galerie Pfarrgasse in Steyr. Seit 1967 ist Denk als freischaffender Künstler tätig, war und ist an zahlreichen österreichischen und internationalen Ausstellungen beteiligt, seit 1982 arbeitet er auch als Ausstellungsmacher und Kurator. 1970 begann er, sich auf seinen Reisen mit der Kunst in Nordeuropa, Amerika, Afrika, Indien und Japan zu beschäftigen.
Denk lebt und arbeitet seit 1995 in Zöbing bei Langenlois (Bezirk Krems). Von 1990 bis 1997 war er als Gründungsdirektor in der Kunsthalle Krems kuratorisch tätig, er konzipierte Ausstellungen mit integralem Konzept und programmatische Großausstellungen. Von 2001 bis 2004 leitete er das A9 forum transeuropa im Wiener MuseumsQuartier, er war von 2004 bis 2007 künstlerischer Direktor des Museumszentrums Mistelbach. In seiner 50-jährigen Künstlerkarriere erhielt Wolfgang Denk zahlreiche Impulse – als Ausstellungsmacher, als künstlerischer Leiter von Ausstellungshäusern sowie durch unzählige Begegnungen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern.
„Ein Neubeginn beschäftigte meine Fantasie“
„Nach meinem schweren Unfall 2011 und den eineinhalb Jahren Krankenhausaufenthalt stellte ich mir vorerst deprimiert die Frage: ‚Ist das das Ende meiner 1968 begonnenen Künstlerkarriere?‘ Nein, im Gegenteil, ein Neubeginn beschäftigte meine Fantasie, der letztlich 2019 zum Durchbruch kam", erklärte der Künstler im Jahr 2021 anlässlich der Ausstellung „… aus heiterem Himmel“ im Dokumentationszentrum für Moderne Kunst Niederösterreich in St. Pölten.
„Eine neue Art von Malerei müsste die Konsequenz sein. Ich experimentierte mit einfachen, aber widersprüchlichen Grundelementen und einer vom malerischen Zeichen bestimmten, repetitiven Bildsprache“, so Denk weiter. „Mit komplexer Verwobenheit musste sie zugleich eine ideale Grundform für ein strukturell-analytisches System einer informellen gestischen Malerei sein.“
Die radikalisierte Bildsprache des Wolfgang Denk
Wolfgang Denk erzählte, dass er begann, mit einfachen, aber paradoxen Grundelementen zu experimentieren, um eine von malerischen Zeichen bestimmte radikalisierte Bildsprache zu entwickeln, eine ideale Grundform – eine Konkretisierung seiner Vorstellungen, Gedanken und Emotionen.
Mittels der von ihm erfundenen Form des Materialdrucks – der „Plasticolorotype Technik“ (mit Einkaufstaschen aus Plastik), einer Abwandlung der Monotypie – sollte eine serielle Ebene von konstanten und variablen Elementen, eine Synthese aus Farben und Formen die nun fokussierte neue Abstraktion ergeben.
Carl Aigner, Kunsthistoriker, Kulturmanager und langjähriger Freund des Künstlers, schrieb im zur Ausstellung in St. Pölten erschienenen Katalog: „Damit sich der bildnerische Kosmos des Künstlers erschließt, bedarf es einer engagierten Seh-Arbeit. Was sich auf den ersten Blick als bloße Wiederholung Desselben darstellt, ist lediglich die Methodik, nicht jedoch der Akt des Malens selbst. Differänz (Jacques Derrida) und nicht Ursprungs- oder Novitätswahn, sondern Variation und Wiederholung sind Leitmotive zur neuen Werkserie. Variierende Wiederholung fungiert im künstlerischen Werk Wolfgang Denks als Seh-Exerzitium, nicht bloßes gewöhnliches Schauen, damit wir an unserer alltäglichen Bilderflut nicht erblinden.“ Aigner wünschte sich, dass die neuen Arbeiten von Wolfgang Denk für die Betrachter ein "Fest für das Auge“ (Eugene Delacroix) werden.