Seit einem Jahr werden im Rahmen eines Forschungsprojekts am Landesklinikum Baden-Mödling Implantate verwendet, die sich von selbst wieder auflösen. 109 Kinder und Jugendliche wurden bereits mit der neuen Methode operiert. Es ist die erste klinische Anwenderstudie resorbierbarer Markdrähte in Österreich, in Europa sind elf Traumazentren beteiligt. Als Vorteil der neuen Methode gilt, dass keine zweite Operation zur Entfernung der eingesetzten Implantate notwendig ist.
„Dadurch werden unseren kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern sämtliche Sorgen, Ängste, Risiken und Folgen eines weiteren operativen Eingriffes erspart“, heißt es in einer Aussendung der Landesgesundheitsagentur.
Die medizinische Neuerung im Landesklinikum Baden-Mödling entstand in Zusammenarbeit mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie Graz. So sei der Grundstein gelegt worden, „eine klinisch seit Jahrzehnten etablierte Operationsmethode weiterzuentwickeln“, sagt Primar Thomas Klestil.

„Enormer Fortschritt für medizinische Versorgung“
„Das ist nicht nur ein enormer Erfolg für die medizinische Forschung, sondern vor allem auch für die optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) über die neue OP-Technik aus dem Landesklinikum Baden-Mödling.
Elf internationale Kliniken haben an einer ersten klinischen Multi-Center-Anwenderstudie teilgenommen und die ersten 76 Kinder mit diesen neuen Implantaten behandelt und vorläufig bewertet. Diese ersten Ergebnisse wurden bereits in einem medizinischen Fachjournal veröffentlicht, gleichzeitig mit einer Übersicht zur Gesamtthematik auflösbarer Implantate bei Kindern. Im laufenden Forschungsprojekt sind insgesamt 220 Kinder eingeplant.