Elektroauto
ORF/Mayr
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Verkehr

E-Auto trotz hoher Stromkosten günstiger

20 Prozent der österreichischen Elektroautos sind in Niederösterreich zugelassen. Die Zahl der Neuzulassungen wächst und ein E-Auto sei trotz der hohen Stromkosten nach wie vor günstiger, heißt es vom ÖAMTC. Umweltverträglicher sind sie ab dem fünften Jahr.

Etwa 20.000 Elektroautos sind derzeit in Niederösterreich zugelassen. Zu Jahresende 2021 haben Autos mit rein elektrischem Antrieb 1,4 Prozent der Gesamtzahl der Automobile in Niederösterreich ausgemacht. „Mittlerweile dürften es schon zwei Prozent sein“, schätzt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Bundesweit sind die Pkw-Neuzulassungen für E-Autos im ersten Halbjahr 2022 um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, in Niederösterreich dagegen hat es eine Steigerung von 4,4 Prozent gegeben. Besonders hoch waren die Neuzulassungen im Bezirk Zwettl, hier fährt jeder fünfte zugelassene Neuwagen bereits elektrisch – mehr dazu in Bezirk Zwettl hat höchstes Plus bei E-Autos (noe.ORF.at; 18.07.2022).

„E-Auto bei Weitem wirtschaftlicher als Verbrenner“

Obwohl die Stromkosten zuletzt stark gestiegen sind, rechnen Experten nicht damit, dass der E-Auto-Boom stagnieren könnte. Denn noch immer koste eine 100 Kilometer Fahrt im E-Auto rund drei bis acht Euro, während man bei Benzin oder Diesel mit 14 Euro rechnen müsse, erklärt ÖAMTC E-Mobilitätsexpertin Marcella Kral.

Beim Bundesverband eMobility Austria schätzt man, dass sich der derzeitige Strompreis vervierzehnfachen müsste, damit ein Verbrenner-Fahrzeug günstiger gefahren werden könne als ein E-Auto. „Derzeit ist das E-Auto bei Weitem wirtschaftlicher als ein Verbrenner“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende von eMobility Austria, Helmut-Klaus Schimany.

Gebrauchtwagenanteil liegt bei 2,5 Prozent

Mittlerweile entwickle sich auch der Gebrauchtwagenmarkt für E-Fahrzeuge, beobachtet Marktanalyst Rainer Hintermayer. Heuer seien bundesweit bereits 10.500 Fahrzeuge am Gebrauchtfahrzeugmarkt gehandelt worden. Damit liege der Anteil der elektrischen Autos zwar erst bei rund 2,5 Prozent, doch: „Die Zahl steigt stetig.“

Während bislang vor allem Firmen ihren Fuhrpark elektrisch umstellten, seien es jetzt immer mehr auch Privatkunden, die in ein E-Auto investieren, so Hintermayer. „Knapp 30 Prozent der zugelassenen E-Autos werden jetzt privat genutzt“. Das liege vor allem daran, dass immer mehr Hersteller neue, und vor allem günstigere Modelle auf den Markt bringen.

E-Auto umweltverträglicher ab dem fünften Jahr

In Sachen Umweltverträglichkeit sei ein E-Auto ab 60.000 bis 80.000 Kilometern umweltfreundlicher als ein Verbrenner, so Schimany. Denn die Produktion eines Elektroautos verbrauche rund eine Tonne mehr CO2 als ein herkömmlicher Verbrenner. Das durchschnittliche Fahrverhalten in Niederösterreich beträgt laut VCÖ 13.300 Kilometer pro Jahr. Damit wäre ein Elektroauto ab dem fünften Betriebsjahr klimafreundlicher als ein Verbrenner.