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bettina frenzel
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Kultur

Stadttheater Mödling startet mit „Liebelei“

Mit Arthur Schnitzlers „Liebelei“ startet das Stadttheater Mödling in die Saison 2022/23. Premiere feiert das Stück unter der Regie von Rüdiger Hentzschel am 11. Oktober. Bis 10. Juni 2023 stehen acht weitere Premieren auf dem Programm.

Fritz, Sohn aus gutem Hause, hat ein kompliziertes Verhältnis mit einer verheiraten Dame. Zur Abwechslung von den anstrengenden „interessanten Frauen“ lädt ihm sein Freund Theodor zwei „unkomplizierte süße Mädeln“ aus der Vorstadt ein: Die lebenslustige Mitzi und ihre schüchternere Freundin Christine, die schnell glaubt, in Fritz ihre große Liebe gefunden zu haben und sich radikal in die Beziehung stürzt. Aber ist sie für Fritz vielleicht doch nicht mehr als eine Liebelei?

Das 1895 am Burgtheater uraufgeführte Stück brachte Arthur Schnitzler den wichtigen Durchbruch als Bühnenautor. Es behandelt subtil psychologische und gesellschaftliche Themen, die zeitlos sind: Klassendenken, Oberflächlichkeit und Unachtsamkeit münden für einen fühlenden Menschen in einer Tragödie.

Rücksichtslos und lebensmüde

Schnitzler, der den Typus des ebenso rücksichtslosen wie lebensmüden „jungen Herrn“ in seiner eigenen Jugend selbst verkörpert hat, beschreibt beide Seiten der Beziehung mit einem „süßen Wiener Mädel“ als gelernter Arzt mit Empathie und medizinischer Genauigkeit. Inszeniert wird das Stück von Rüdiger Hentzschel.

Kultur Stadttheater Mödling Liebelei Spielplan 2022/23
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Das Stadttheater Mödling plant für die aktuelle Saison neun Premieren

Neben Schnitzlers „Liebelei“ stehen bis 10. Juni 2023 acht weitere Premieren auf dem Programm. Dazu zählt auch „Manche mögen’s verschleiert“ (Inszenierung: Marcus Ganser). Michael Niavaranis Theaterfassung des französischen Kultfilms „Voll verschleiert“ wird ab 9. Mai in Kooperation mit der Sommernachtskomödie Rosenburg gezeigt.

„Der tollste Tag“

Im Kalenderjahr 2022 folgt unter anderem noch „Der tollste Tag“ von Peter Turrini (3. Dezember). Das Jahr 2023 wird eröffnet mit „Die Frau in Schwarz“ (14. Jänner) von Stephen Mallatratt nach einem Roman von Susan Hill. Den Schlusspunkt im Premierenreigen setzt vom 10. Juni an „Die Kunst der Komödie“ von Eduardo De Filippo in einer Inszenierung von Intendant Bruno Max.

In der Spielzeit 2021/22 wurden laut Angaben des Veranstalters 11.416 Besucherinnen und Besucher begrüßt. Die Auslastung lag bei 75,6 Prozent. Neun Eigenproduktionen wurden an 80 Spieltagen auf die Bühne gebracht.