Außenansicht des Kremser Krankenhauses
Universitätsklinikum Krems
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Chronik

Nicht rechtskräftig verurteilter Arzt arbeitete in Spital

Ein wegen sexuellen Missbrauchs zu drei Jahren Haft nicht rechtskräftig verurteilter Arzt soll im Krankenhaus Krems beschäftigt sein. Der Dienstgeber kannte die Vorwürfe offenbar nicht. Der Sachverhalt werde geprüft, so die Landesgesundheitsagentur.

Der Mann soll auch als Ausbilder und Lehrarzt an einer Privatuniversität tätig sein. Er war im Dezember 2021 am Landesgericht Korneuburg zu drei Jahren Haft verurteilt worden, sein Verteidiger legte Rechtsmittel ein. Die Dienstgeberin, die Niederösterreichische Landesgesundheitsagentur (LGA), war am Montag über die Vorwürfe mündlich informiert worden. Der Arzt werde seitdem zu keinen Diensten mehr eingeteilt, hieß es am Mittwochnachmittag gegenüber noe.ORF.at.

Mann soll Mädchen sexuell missbraucht haben

Ins Rollen gekommen war der Fall nach Anzeigen im Herbst 2020. Der Mann soll sich an Mädchen vergangen haben. Er erhielt u.a. wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sowie einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person sowie wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses drei Jahre unbedingte Haft, teilte Wolfgang Schuster-Kramer, Sprecher des Landesgerichts Korneuburg, auf Anfrage mit.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Eine Nichtigkeitsbeschwerde sei vom Obersten Gerichtshof abgewiesen worden, das Oberlandesgericht Wien müsse über die Berufung der Verteidigung – und damit über die Strafhöhe – entscheiden. Bei dem Mediziner soll es sich laut „Heute“ und „Kurier“ um einen ehemaligen Feuerwehrarzt und FF-Jugendleiter handeln, der zuvor in einem Krankenhaus in Wien gearbeitet haben soll.

Dienstgeber erhebt genauen Sachverhalt

Seit Frühjahr 2021 ist der Arzt bei der Landesgesundheitsagentur (LGA) beschäftigt. „Unmittelbar nach mündlicher Information an die niederösterreichische LGA über die Vorwürfe bzw. gerichtlichen Verfahren wird derzeit der genaue Sachverhalt u.a. mit dem Mitarbeiter und dem Universitätsklinikum Krems erhoben. Sobald diese Informationen gesichert vorliegen, werden die weiteren dienstrechtlichen Schritte gesetzt“, hieß es auf APA-Anfrage in einer Stellungnahme der LGA.