Chronik

Anklage gegen vier Heim-Pflegekräfte

Nach den schweren Vorwürfen gegen vier Pflegekräfte des Senecura-Heimes in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) ist mittlerweile Anklage gegen die u.a. wegen sexuellen Missbrauchs Beschuldigten erhoben worden. Ein Prozesstermin steht noch aus.

Der Fall sorgte bereits im Vorjahr für große Aufregung: Zwei Mitarbeiterinnen des Heimes hatten damals auf die Missstände hingewiesen und damit den Fall rund um die vier beschuldigten Pflegekräfte ins Rollen gebracht. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelte daraufhin wegen des Quälens bzw. Vernachlässigens wehrloser Personen sowie des sexuellen Missbrauchs wehrloser Personen.

Im Juli wurde nun Anklage gegen die vier Pflegekräfte – drei Frauen und ein Mann – erhoben, bestätigte Leopold Bien, Staatsanwalt und Mediensprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Medienberichte der „Salzburger Nachrichten“ und des „Kurier“. Ein Prozesstermin stehe aktuell aber noch aus, hieß es von Senecura.

Hinweisgeberinnen verloren Jobs

Senecura verwies gegenüber noe.ORF.at darauf, dass man sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe entsprechend reagiert habe. Die Senecura-Gruppe habe im März 2021 selbst Anzeige erstattet und ein internes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Dienstverhältnisse der vier beschuldigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden. Im Frühjahr 2021 habe man zudem eine umfassende Gewaltpräventionsinitiative gestartet.

Die beiden Mitarbeiterinnen, die damals auf die Missstände aufmerksam gemacht hatten, waren in Folge entlassen worden – mehr dazu in Pflegeheim: Hinweisgeberinnen verlieren Job (noe.ORF.at; 9.4.2021). Auf Anfrage von noe.ORF.at hieß es dazu seitens des Unternehmens: „Wie auch schon im März 2021 kommuniziert und damals in mehreren Medien berichtet, wurde auch deren Dienstverhältnis unmittelbar nach der internen Untersuchung einvernehmlich beendet. Eine Anstellung wäre für Senecura bis zur Klärung der Rolle dieser Mitarbeiterinnen nicht vertretbar.“