Spezialschwellen auf der Mariazellerbahn
NB/Tschudnig
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75.000 Schwellen für die Mariazellerbahn

Die Mariazellerbahn erhält neue Bahnschwellen: Sie sollen den erhöhten Belastungen durch die Klimakrise standhalten und wurden speziell für die Schmalspurbahn von einem niederösterreichischen Unternehmen entwickelt.

Gleiskörper müssen so einiges aushalten: Das Gewicht und die Kraft des Zuges sowie Umwelteinflüsse wie Hitze, Regen oder Kälte. Die Gleiskörper von Schmalspurbahnen wie der Mariazellerbahn müssen derartigen Belastungen auf einer kleineren Auflagefläche standhalten. Für die Mariazellerbahn wurden in Kooperation mit dem Unternehmen MABA Fertigteilindustrie GmbH mit Sitz in Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) spezielle Betonschwellen entwickelt. 3.000 Stück wurden seit dem Vorjahr auf sechs Streckenabschnitten verbaut.

Ab Frühjahr 2023 werden die alten Schwellen auf der gesamten Strecke sukzessive gegen 75.000 neue ausgetauscht. Die neuen Betonschwellen sind erheblich größer und schwerer als die bisher verbauten Schwellen und erhöhen dadurch den sogenannten Querverschiebewiderstand – die Schwellen wirken also gegen jene Kräfte, die das Gleis zu den Seiten hin verschieben. Eine spezielle Kunststoffschicht auf der Unterseite soll für eine bessere Verzahnung mit dem Gleisschotter sorgen.

Steigende Anforderungen durch höhere Zugfrequenz

Weil sich die neuen Schwellen laut Niederösterreich Bahnen in der mit September abgeschlossenen Testphase bewährt hätten, sollen sie nun auf der gesamten Strecke verbaut werden. „Unsere Messungen haben hervorragende Ergebnisse geliefert. Die neuen Betonschwellen verleihen dem Gleis eine ausgezeichnete Lagestabilität und das auch bei sehr hohen Temperaturen. Darüber hinaus konnte die sonst nach Bauarbeiten übliche Erstsetzung des Oberbaus reduziert werden, wodurch wir Folgearbeiten und Kosten einsparen können“, sagt Barbara Komarek, Geschäftsführerin der Niederösterreich Bahnen.

„Diese innovative Maßnahme entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte, mit der unsere Schmalspurbahn fit für die Zukunft bleibt. Die neuartigen Schwellen halten den steigenden Anforderungen durch höhere Zugfrequenz und Klimaveränderungen bestens stand“, so der für die Niederösterreich Bahnen zuständige Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Zuvor wurden bei der Mariazellerbahn oftmals Stahlschwellen in Y-Bauform oder auch Sicherungskappen nachgerüstet. Beide Maßnahmen hätten sich allerdings laut Niederösterreich Bahnen als teuer in der Herstellung und aufwendig in der Wartung erwiesen.