Der Mann ging bei seinen Einbrüchen in die Autohäuser immer gleich vor: Er bockte die hochpreisigen Wagen auf mitgebrachte Holz-, Ziegel- oder Eisenböcke auf und montierte anschließend die Reifenkomplettsätze ab. Mit einem Kastenwagen transportierte er diese dann ins Ausland.
Mitte März soll er versucht haben, in St. Pölten in ein Wohnhaus neben dem Firmengelände eines Autohauses einzubrechen, um sich Werkzeug für seinen nächsten Coup zu beschaffen. Es blieb allerdings nur beim Versuch, einzige Beute war ein Autokennzeichen, das er vom Firmengelände mitnahm und das später in Radlberg bei St. Pölten gefunden worden sei, so ein Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich am Samstag auf Anfrage von noe.ORF.at.
Das Landeskriminalamt fand bei der Auswertung der Spuren am Tatort heraus, dass es in jüngerer Vergangenheit ähnlich gelagerte Straftaten in Oberösterreich und der Steiermark gab und intensivierte die Ermittlungen. Im April konnten die niederösterreichischen Kriminalisten den Verdächtigen in Rohrbach (Oberösterreich) direkt nach einem weiteren Coup festnehmen – mehr dazu in ooe.ORF.at. Nur einen Tag zuvor war er mit einem gefälschten deutschen Autokennzeichen in St. Pölten angehalten worden.
Dem 35-jährigen Polen konnten letztlich insgesamt acht Einbrüche, drei Einbruchsversuche, ein schwerer Diebstahl sowie Urkundenfälschung und Urkundenunterdrückung zugeordnet werden. Die gestohlenen Gegenstände hatten einen Wert von rund 196.000 Euro, der Sachschaden belief sich auf 74.000 Euro. Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Linz eingeliefert.