Graf von Luxemburg
Herbsttage Blindenmarkt/lukas beck
Herbsttage Blindenmarkt/lukas beck
Kultur

„Graf von Luxemburg“ besucht Blindenmarkt

Die Herbsttage Blindenmarkt zeigen heuer von 7. bis 30. Oktober Franz Lehars Operette „Der Graf von Luxemburg“. Die zweite Eigenproduktion ist „Emil und die Detektive“, „Rosenheim-Cop“ Max Müller gibt in Blindenmarkt einen Benefizabend.

„Pandemie, Krieg, Energiekrise, Inflation – zum Jammern und Beklagen gibt es derzeit wirklich genug! Wir wollen dem aber Positives und Hilfreiches entgegensetzen. Kunst und Kultur sind viel mehr als nur Freizeitaktivitäten und sind gerade in Krisenzeiten immens wichtig. Um wieder Mut zu finden, Kraft zu schöpfen, um neue Gedanken und neue Inspiration zu entwickeln“, sagt Herbsttage-Gründer und Intendant Michael Garschall.

Mit speziellen und zum Teil neuen Programmpunkten setzt man bei den Herbsttagen Blindenmarkt (Bezirk Melk) heuer neue Akzente. „Wir wollen nicht jammern und klagen, sondern etwas tun. Konkret mit Kultur zum Nulltarif beim dritten ‚Konzert für Alle‘, mit gezielter Nachwuchsförderung für Teenager und heuer erstmals auch für die ganz Kleinen ab ein bis zwei Jahren, und mit unserer Initiative ‚Helfen mit Kunst‘", verweist Garschall auf das umfangreiche Programm ab 7. Oktober.

Mit Lehar auf der Suche nach Glück und Liebe

Das Herzstück der 33. Herbsttage ist aber die Operette. „Seit Beginn an geht es und auch immer darum, Schwellenängste vor der Kultur abzubauen. Das gelingt uns wunderbar mit der Operette", schwärmt der Intendant. Mitten ins pralle Leben, ins turbulent-mondäne Paris um 1900 werden die Besucherinnen und Besucher bei der ersten Premiere am 7. Oktober mitgenommen.

In Franz Lehars 1909 uraufgeführtem „Der Graf von Luxemburg“ dreht sich „alles atemlos und taumelnd um die Suche nach Glück und Liebe, um Erotik und Glamour, um große Gefühle und kleine Laster, um paffende Fürstinnen in noblen Hotels und lebenslustige Bohemiens in den Straßen von Paris.“

Ybbsfeldhalle in Blindenmarkt
Walter Büchele
Seit Oktober 2016 finden die Herbsttage in der Ybbsfeldhalle Blindenmarkt statt, die Platz für 500 Zuschauerinnen und Zuschauer bietet

Wolfgang Dosch führt Regie, Kurt Dlouhy sorgt für die musikalische Leitung; den Graf Rene gibt Clemens Kerschbaumer (im Bild ganz oben), der im Sommer den Rodolfo in „La Boheme“ bei der operklosterneuburg spielte. Kerstin Grotrian übernimmt die Rolle der Angele, Verena Barth-Jurca und Peter Kratochvil geben das Buffopaar, Steven Scheschareg und Susanna Hirschler sind in den komischen Rollen zu sehen.

Emil und seine 22 Detektive aus Blindenmarkt

Die zweite Blindenmarkter Eigenproduktion möchte ein möglichst junges Publikum für Theater begeistern und bringt Erich Kästners humorvolle Detektivgeschichte „Emil und die Detektive“ aus dem Jahr 1929 auf die Bühne. Intendant Michael Garschall: „Die Botschaft der rasanten Story hat gerade heute eine besonders große Berechtigung und ist aktuell wie nie zuvor, nämlich: Gemeinsam ist man stark, und mit Mut und Witz übersteht man alles!“

Herbsttage Blindenmarkt mit Emil und die Detektive
Larissa Winkel
Der Roman „Emil und die Detektive“ erschien 1929, ein Jahr später schrieb Erich Kästner eine Bühnenfassung, 1931 gab es die erste von bis heute acht Verfilmungen, eine Musicalfassung hatte 2001 ihre Uraufführung

Christoph Sommersguter inszeniert „Emil und die Detektive“. Die Profis auf der Bühne werden von 22 Kindern der Musikmittelschule Blindenmarkt unterstützt, die den gewitzten Emil Holzbein als Detektive unterstützen. Premiere der Bühnenfassung mit Musik ist am 23. Oktober.

„Tierisches“ mit Max Müller am 13. Oktober

Max Müller gastiert am 13. Oktober mit seinem Erfolgsprogramm „Tierisch“ in Blindenmarkt, der Erlös der Veranstaltung kommt dem Hilde Umdasch-Haus der Malteser Kinderhilfe in Amstetten zugute. Max Müller verkörpert die sympathische Kultfigur Michi Mohr in der TV-Serie „Rosenheim-Cops“. Dass er auch ausgebildeter Bariton ist, wissen aber die wenigsten. In „Tierisch“ präsentiert der Künstler Ausgewähltes von Rossini und Mozart bis zu Schlagermusik der 1920er- und 1930er-Jahre.

Katrin Fuchs, Andy Hallwaxx, Willi Narowetz und Andreas Sauerzapf laden am 16. Oktober zu einer Matinee, bei der die Schlager von Hermann Leopoldi – wie etwa „Schön ist so ein Ringelspiel’“, „Schnucki, ach Schnucki“, „I’ bin a stiller Zecher“ oder „In einem kleinen Cafe in Hernals“ – im Mittelpunkt stehen.

Herbsttage Blindenmarkt mit Max Müller und Volker Nehmer – von rechts
Christian Rieger
Der Schauspieler Max Müller (r.) und der Pianist Volker Nehmer (l.) treten in Blindenmarkt am 13. Oktober für einen guten Zweck auf

Kunst zum Nulltarif beim „Konzert für Alle“

„Kunst und Kultur sind für alle da“, so Michael Garschall. „Niemand darf von Kunst und Kultur ausgeschlossen sein, und niemand sollte Bedenken oder Hemmungen haben, zum Beispiel ein klassisches Konzert zu besuchen – nur weil er oder sie sich vielleicht nicht auskennt oder sich die Eintrittskarten im Moment nicht leisten kann.“

Daher gibt es bereits zum dritten Mal bei den Herbsttagen das „Konzert für Alle: Kulturgenuss zum Nulltarif am Nationalfeiertag". „Die schönsten Klassik-Hits, dargebracht von fantastischen Musikerinnen und Musikern der Beethoven Philharmonie unter der Leitung von Maestro Christoph Campestrini“, mit dem jungen und international erfolgreichen Bariton Daniel Gutmann und Ingrid Marsoner am Klavier, Robert Steiner führt durch das Programm.

Außerdem gibt es heuer erstmals „Mini-Herbsttage“ für die Ein- bis Vierjährigen. Am 9. und 30. Oktober steht das musikalische Mitmachtheater „Hexe Fanny und ihr Zauberbesen“ auf dem Spielplan. Das Programm der Herbsttage Blindenmarkt bietet außerdem einen ORF-Radio-Niederösterreich-Frühschoppen am 2. Oktober und ein Gastspiel der Comedy-Hirten am 27. Oktober an.