Wahl Sujet, Stimmabgabe im Wahllokal
ORF.at/Zita Klimek
ORF.at/Zita Klimek
Politik

Tirol-Wahl: Reaktionen aus Niederösterreich

Tirol hat einen neuen Landtag gewählt – und das sorgt für Gesprächsstoff bei den niederösterreichischen Landesparteien. Während ÖVP und Grüne Erklärungen suchen, sehen SPÖ, FPÖ und NEOS das Ergebnis als Motivation für die kommende Landtagswahl.

Die ÖVP hält in Tirol zwar den ersten Platz, aber mit einem deutlichen Minus. FPÖ und SPÖ kämpfen noch um Platz zwei, die Liste Fritz landet noch vor den Grünen auf dem vierten Platz. Auch NEOS schafft den Einzug in den Landtag – mehr dazu in Tiroler ÖVP sucht Koalitionspartner (news.orf.at; 25.09.2022).

In Niederösterreich wird die Landtagswahl zwischen Jänner und 18. März stattfinden. Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle sprach im Vorfeld der Tirol-Wahl von einer Unzufriedenheit in der ÖVP, die auch in Niederösterreich eine Rolle spielen werde.

ÖVP: „Kein gutes Ergebnis“, Grüne: „Kein Jubeltag“

„Natürlich ist das heute kein gutes Ergebnis für die Tiroler Volkspartei“, so ÖVP-NÖ-Geschäftsführer Bernhard Ebner. Er sieht die Gründe für das Minus in der schwierigen Zeit mit mehreren Krisen. Zudem habe Spitzenkandidat Anton Mattle zu wenig Zeit gehabt und Gegenwind, „den ihm manche Meinungsforscher mit falschen Prognosen bereitet haben“.

Auch die Landessprecherin der niederösterreichischen Grünen, Helga Krismer, nahm zur Wahl Stellung: „Für ZukunftsmacherInnen ist das Ergebnis in Tirol kein Jubeltag, weil Klimaschutz damit eine in die Magengrube bekam.“ Es gebe aber „keine Alternative zu mutiger Klima- und Energiepolitik“. Sie sei sich sicher, dass „die komplexen Fragen nicht von Populisten zu lösen sein werden“.

Tiroler Landtag 2022
ORF.at/Christian Öser
Die Wahl des Tiroler Landtags schlägt Wellen bis nach Niederösterreich

SPÖ: „Deutliches Signal“, FPÖ und NEOS zufrieden

SPÖ-Landesparteiobmann Franz Schnabl deutet das Minus bei ÖVP und Grünen in Tirol als „deutliches Signal an den Bund und andere Länder“. Die Bürgerinnen und Bürger hätten „genug von der absoluten Machtausübung der ÖVP“. Den Tiroler SPÖ-Kolleginnen und -Kollegen gratulierte Schnabl auf Twitter zum „Zugewinn“. Die SPÖ wurde, trotz eines leichten Plus, von der FPÖ überholt.

FPÖ-Landesparteiobmann und Landtagsklubobmann Udo Landbauer gratulierte der Tiroler FPÖ am Sonntag bereits nach den ersten Hochrechnungen in einer Aussendung. Neben dem Erfolg von Markus Abwerzger und seinem Team seien das desaströse Abschneiden der ÖVP und das Minus für die Grünen deutliche Zeichen dafür, dass die Bevölkerung den schwarz-grünen Kurs satthabe. Er sehe den „Erfolg der Freiheitlichen in Tirol jedenfalls als Ansporn für die eigene Landtagswahl in Niederösterreich“, so Landbauer.

Das Ergebnis der NEOS zeige, dass die Partei in Tirol „weiter wurzelt und wächst“. Die ÖVP sei abgestraft worden, so Landessprecherin Indra Collini. „Das macht Hoffnungen, die Allmacht der Volkspartei auch in Niederösterreich brechen zu können und die Politik in unserem Land sauberer und zukunftsfitter zu machen“, so Collini in einer Aussendung.