Eislaufplatz in St. Pölten bei Nacht
Josef Bollwein
Josef Bollwein
Chronik

Eislaufplätze bewegen sich auf dünnem Eis

Angesichts steigender Energiepreise begeben sich maschinell gekühlte Eislaufplätze heuer auf dünnes Eis. Die Stromkosten sind kaum absehbar, teilweise steht eine Verdreifachung der Kosten im Raum. Der St. Pöltner Eiszauber wird voraussichtlich nicht stattfinden.

Maschinell gekühlte Eislaufplätze sind besonders energieintensiv. „Wir tun uns sehr schwer, wir stehen am Rande des ‚Nicht-Aufmachens‘ (des Eislaufplatzes, Anm.)“, fasst der Eggenburger (Bezirk Horn) Stadtrat Stefan Jungwirth die aktuelle Situation zusammen. Mit dieser Unsicherheit ist Eggenburg nicht alleine. Einige Gemeinden wissen noch nicht, ob und wie lange sie Kunsteislaufflächen finanzieren können.

Grund dafür ist der massive Anstieg der Energiekosten. Früher habe eine Eislauf-Saison in Eggenburg rund 15.000 Euro an Energiekosten ausgemacht, mittlerweile rechnet die Stadt mit dem Dreifachen. Auch aus der Bevölkerung wären bereits Stimmen zu hören, die sich gegen einen Kunsteislaufplatz aussprechen. Die Kosten würden schließlich unweigerlich auf die Bürgerinnen und Bürger zurückfallen.

Eiszauber steht vor Aus

In St. Pölten wird es den Eiszauber zum aktuellen Zeitpunkt in diesem Winter voraussichtlich nicht geben. Die Energiekosten seien aber nicht alleine für eine Absage der Eislaufsaison ausschlaggebend. Auch der Platzmangel aufgrund des Christkindlmarktes habe darauf Einfluss. Die Eishalle der Naturfreunde wird hingegen aber öffnen.

„Wir fördern das auch in diesem Jahr mit rund 30.000 Euro“, berichtet der Pressesprecher der Stadt St. Pölten, Thomas Kainz. Unklar ist die Situation in Krems. Nach der Gemeinderatswahl müsse die Finanzierung überdacht werden. Politische Beschlüsse könnten noch nicht durchgeführt werden.

Höhere Ticketpreise

Definitiv in die Saison starten möchten die Gemeinden Stockerau (Bezirk Korneuburg), Ternitz (Bezirk Neunkirchen), Sitzendorf an der Schmida (Bezirk Hollabrunn) und Zwettl. Je nach Witterung soll der Startschuss für die Eislaufsaison Ende November fallen. „Es ist gewissermaßen eine Verpflichtung den Schulklassen gegenüber, aufzusperren“, sagt der Amtsleiter von Sitzendorf, Gerhard Eser, gegenüber noe.ORF.at. Nach der letzten Preisanpassung 2017 müsse aber der Preis um rund 20 Prozent angehoben werden.

In Zwettl wird sich der Preis laut ESV-Obmann Heinz Lüdemann unwesentlich ändern. Der Dreijahresvertrag bei der EVN deckle die Stromkosten und auch dank vieler Helferinnen und Helfer könne man die Teuerung bewältigen. Eine generelle Preisdeckelung ist vor allem in Sitzendorf an der Schmida Thema, denn der mehrjährige Stromvertrag laufe mit Ende des Jahres aus.

Wann und wie lange die Saison stattfinden wird, ist in Ternitz und in Stockerau noch ungewiss. Eine Preiserhöhung der Eintrittskarten steht zurzeit aber nicht im Raum. Die gemeindeeigene Photovoltaikanlage decke zumindest einen Teil der Kosten.