Künstliche Intelligenz Gas Connect Drohne Überwachung
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Chronik

Drohne sucht nach Schäden in Gas-Pipelines

Gas- und Stromleitungen sind bisher meist mit Hubschraubern überprüft worden. Ein Unternehmen in Schwechat kombiniert nun einen Drohnenflug mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Gas Connect Austria testet diese nun in einem Pilotprojekt.

Infrastruktur wie Gas- und Stromleitungen, aber auch Bahntrassen sind das Rückgrat eines jeden Landes. Bisher wurden diese per Helikopter überwacht, künftig sollen das Drohnen des Schwechater Unternehmens Bladescape (Bezirk Bruck an der Leitha) übernehmen – ein Hightechgerät, das je nach eingebauten Sensoren mehrere 100.000 Euro kosten kann.

Der Gasfernleitungsbetreiber Gas Connect Austria testet nun in Kooperation mit dem Technologieunternehmen und der Luftfahrtbehörde Austro Control die Inspektion seines Netzes mittels Drohnen. Die unbemannten Luftfahrzeugsysteme sollen eine präzise und zuverlässige Überprüfung der Pipeline-Trassen ermöglichen.

Erfolgreicher Pilotflug

Bei der Premiere am Mittwoch absolvierte eine mit Fallschirm und automatischer Hinderniserkennung ausgestattete Drohne einen halbstündigen Demoflug entlang der West-Austria Gasleitung im Abschnitt Baumgarten (Bezirk Gänserndorf) – Eibesbrunn (Bezirk Mistelbach). Baumgarten ist eine der größten Erdgasdrehscheiben Europas. Das Netz der Gas Connect Austria hat etwa 900 Kilometer.

Künstliche Intelligenz Gas Connect Drohne Überwachung
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Aus der Luft soll die Drohne künftig u.a. Schäden an Gas- und Stromleitungen erkennen

Die Drohne fliegt größtenteils komplett eigenständig. Ohne Gestank und Lärm kann sie bis zu drei Stunden durchgehend fliegen, sagt Gerhard Peller, Geschäftsführer von Bladescape: „Wir fliegen unsere Fluggeräte nahezu nie manuell, sondern das ist ein vorprogrammierter Weg-Punkt-Flug, das heißt wir wissen sehr genau über die Eckpunkte der Trasse Bescheid, dementsprechend wird dieses Areal gescannt.“

Gezielte Fehlersuche

Dank künstlicher Intelligenz, die diese gigantischen Datenmengen auswertet, kann man sich auf jene Punkte konzentrieren, die verdächtig sind, ergänzt Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer der Gas Connect Austria: „Das erlaubt eine automatisierte Auswertung über Programme, die dann Besonderheiten und Veränderungen erkennen und es dem Mitarbeiter viel leichter machen, sich nicht nur bestimmte Punkte des Fluges anzusehen.“

Dadurch können Gefahren erkannt werden, bevor sie noch zum Problem werden, etwa morsche Äste, die über Stromleitungen hängen, hieß es beim Pilotflug. Der Einsatz von Drohnen werde jedenfalls in den kommenden Jahren deutlich zunehmen – auch in Bereichen wie Polizei oder Landwirtschaft.