Arbeitssuchende beim Ausfüllen eines Formulares in einer Geschäftsstelle des AMS-Wien
APA/ROLAND SCHLAGER
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wirtschaft

Arbeitsmarkt bleibt weiterhin stabil

In ganz Österreich ist die Arbeitslosigkeit zuletzt deutlich gesunken – ein Trend, der sich auch in Niederösterreich zeigt: Rund 36.000 Menschen sind mit Ende des Monats als arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang von 15 Prozent gegenüber September 2021.

Seit Monaten geht die Zahl der beim AMS als arbeitslos gemeldeten Personen zurück. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 2008. Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer eingerechnet befanden sich mit Ende September rund 45.000 Menschen auf Jobsuche, das sind 13 Prozent weniger als im Vorjahr und rund 18 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019.

Ohne Schulungsteilnehmer waren mit Ende des Monats 36.000 Menschen als arbeitslos gemeldet, ein Rückgang von 15 Prozent gegenüber 2021 und der größte relative Rückgang in ganz Österreich. In absoluten Zahlen sind die meisten Arbeitslosen in den AMS-Geschäftsstellen in St. Pölten (4.453), Baden (4.444) und Wr. Neustadt (3.886) gemeldet. Gleichzeitig sind aktuell 20.405 Stellen offen, davon 3.025 in St. Pölten, 2.131 in Mödling und 1.783 in Amstetten.

2022 hat das AMS mehr als 592.000 Vermittlungsvorschläge gemacht, knapp 62.000 freie Stellen wurden in diesem Jahr besetzt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 19 Prozent. 63.367 Menschen haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.

Mehr Lehrstellen als Suchende

Lehrstellensuchende stehen einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber, Ende September gibt es hier weit mehr offene Stellen als Stellensuchende: Mit 1.490 sofort verfügbaren Lehrstellen gibt es um 56,2 Prozent (+536) mehr offen Lehrstellen als im Vorkrisenjahr 2019 und gleichzeitig mit 1.061 um 17,4 Prozent (-223) weniger Lehrstellensuchende.

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorkrisenniveau zurückgegangen, 6.014 Personen sind aktuell betroffen. Diesen österreichweit stärkste Rückgang verzeichnet AMS-Chef Sven Hergovich als Erfolg „intensiver Beratungs- und Vermittlungsarbeit“. Diese erfordere zwar viel Personal, sei aber der „wichtigste Hebel im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit“.

Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet

Man sei aber auch auf einen Abschwung am Arbeitsmarkt vorbereitet, betont Hergovich. Laut Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) sei in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen: „Aktuell hält die positive Entwicklung an, die Situation am Arbeitsmarkt wird aber bald ihre Vorzeichen wechseln. Die angespannte Wirtschaftslage, die hohen Energiekosten und die saisonal bedingten Zuwächse werden ihre Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen." Als Beispiel nennt Eichtinger die Baubranche, hier sei bereits ein geringerer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu spüren.