MARIA LANKOWITZ,AUSTRIA,13.AUG.20 – GOLF – Alps Tour, Goesser Open, GC Erzherzog Johann. Image shows Emma Spitz (AUT). Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
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SPORT

Emma Spitz will Golfwelt erobern

Sie ist 22 Jahre alt, auf einem Golfplatz im Weinviertel groß geworden und die wohl größte Hoffnung, die es derzeit im heimischen Golfsport gibt. Seit wenigen Wochen ist Emma Spitz als Profi unterwegs. Sie will eines Tages die größten Turniere der Welt gewinnen.

Aufgewachsen auf dem Gelände des Golfplatzes Schloss Schönborn in Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) war der Karriereweg von Emma Spitz vermeintlich vorgezeichnet. Doch als Kind war ihre Begeisterung für Golf eher überschaubar. „Obwohl wir auf einem Golfplatz gewohnt haben, haben wir nicht gespielt, bis ich sieben oder acht Jahre alt war“, so die 22-Jährige im Gespräch mit noe.ORF.at.

„Ich fand Golf eher fad“

„Eigentlich hat mich Golf am Anfang nicht interessiert. Ich fand es eher fad“, lacht Emma Spitz. „Mit den ersten Turnieren ist es aber immer spannender geworden. Deshalb bin ich dann dabei geblieben.“ Und das war keinesfalls eine schlechte Entscheidung. Das Ausnahmetalent der Niederösterreicherin war früh zu erkennen. Wo auf der Welt sie auch spielte, gehörte Spitz immer zu den Besten.

Emma Spitz trainiert auf ihrem Heimatkurs Schloss Schönborn

„Als ich zehn war, habe ich gesagt, ich will unbedingt Golfprofi werden. Da haben mich noch nicht alle ernst genommen“, erzählt Spitz. „Mit zwölf habe ich dann schon die ersten Turniere im Ausland gespielt, zuerst in Schottland, dann in Amerika.“ Mit 18 Jahren gewann Spitz als erste Österreicherin die Girls British Open. Nur kurze Zeit später holte sie Bronze bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires.

Traumstart als Profigolferin

Dieser Erfolg löst bei der Göllersdorferin auch vier Jahre später noch Glücksgefühle aus. „Das war megacool und nochmal ein ganz anderes Gefühl, als ein Turnier zu gewinnen. Die Medaille war wirklich sehr speziell“, blickt sie zurück. Auch danach verfolgte Spitz ihren Traum Profi zu werden hartnäckig. Sie studierte drei Jahre lang in Los Angeles und arbeitete sich in der Amateur-Weltrangliste bis auf Platz vier vor.

BEROUN,CZECH REPUBLIC,26.JUN.22 – GOLF – Ladies European Tour, Tipsport Czech Ladies Open. Image shows Emma Spitz (AUT). Photo: GEPA pictures/ ZUMA Press/ CTK/ Katerina Sulova – ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY – FOR EDITORIAL USE ONLY
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Mit drei Top-10-Platzierungen bei ihren ersten drei Turnieren feierte Emma Spitz einen gelungenen Start als Golfprofi

Im vergangenen August wagte Emma Spitz den Sprung ins Profigeschäft. An drei Turnieren nahm sie seitdem teil. Alle drei beendete sie in den Top-10 – ein Traumstart, der aber nur der Anfang gewesen sein soll. „In den nächsten zwei Jahren beginnt jetzt mal das Profileben“, so Spitz. „Der Start ist voll mit Qualifikationen. Nächstes Jahr hoffe ich, dass ich schon fix auf der Tour spielen kann.“

Unfassbarer Wille und große Leidenschaft

Einen wichtigen Teil ihres Erfolgs verdankt Emma ihren Eltern. „Sie haben mich von Anfang an unterstützt, ohne mich unter Druck zu setzen“, so die ehemalige Psychologie-Studentin. „Meine Mama ist quasi meine Managerin und mein Papa mein größter Fan“, lacht Spitz.

HENNDORF,AUSTRIA,17JUN.21 – GOLF – National Open Championships, GC Gut Altentann. Image shows Emma Spitz (AUT). Photo: GEPA pictures/ Manfred Binder
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Emma Spitz trainiert hart, um eines Tages zu den besten Profigolferinnen der Welt zu gehören

Was ihre Tochter auszeichnet, wissen Sonja und Heinz Spitz genau: „Auf jeden Fall ihr unfassbarer Wille, an die Spitze zu kommen und ihre große Leidenschaft. Sie kann sich im Fitnesstraining schinden und dann zwei, drei Stunden am Golfplatz stehen. Sie hat einen Plan und zieht ihn durch“, so die beiden Elternteile.

Brier traut Spitz große Karriere zu

Beeindruckt vom großen Talent der 22-Jährigen zeigt sich auch Österreichs langjähriges Golf-Aushängeschild Markus Brier. „Sie ist für ihre jungen Jahre schon sehr erfahren und sehr ruhig. Sie übertreibt nichts – weder in ihrem Spiel noch ihre Emotionen, wenn sie ein Turnier gewinnt“, so Brier. „Sie kann einfach alles, sie hat das gesamte Repertoire und das braucht man auch um ganz nach oben zu kommen.“ Bis dorthin ist es zwar noch ein weiter Weg, Emma Spitz will aber jeden Schritt genießen.

„Mein Ziel ist, dass ich es auf die Damen-Profitour schaffe. In den kommenden Jahren will ich in der Weltspitze mitspielen und mir den Traum, zu den besten Spielerinnen der Welt zu gehören, erfüllen.“ Von 17. bis 21. November steigt die zweite Phase der Qualifying School für die LPGA-Tour, die höchste Profiserie im Damengolf. Dort kann Spitz ihrem großen Traum wieder ein Stück näher kommen.