Raffinerie Schwechat
OMV Aktiengesellschaft
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Wirtschaft

Raffinerie wird bald wieder hochgefahren

Seit Monaten können wegen eines Unfalls in der OMV-Raffinerie nur eingeschränkt Kraftstoffe produziert werden. Jetzt steht das Wiederhochfahren der Anlage laut OMV kurz bevor – das soll auch Entspannung bei der Versorgung mit Diesel bringen.

Noch in der ersten Oktober-Hälfte werde man die Produktion in der Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) wieder hochfahren, hieß es von der OMV. Auf ein genaues Datum könne man sich nicht festlegen, es handle sich um einen mehrtägigen Prozess, und die Anlage müsse auch erst getestet werden, so ein OMV-Sprecher gegenüber noe.ORF.at.

Zuletzt wurde Diesel in Österreich immer wieder zum knappen Gut, an einigen Tankstellen war der Kraftstoff punktuell nicht mehr zu bekommen. Zudem führte die neu eingeführte CO2-Steuer zu einer erhöhten Nachfrage. Wenn die Raffinerie in Schwechat wieder in den Vollbetrieb übergeht, soll es jedenfalls zu einer Entspannung der Lage kommen. Im Moment könne man von einer „stabilen Grundversorgung“ mit Diesel ausgehen, punktuelle Engpässe könne man aber nicht ausschließen, hieß es von der OMV.

240 Millionen Euro Schaden

Der Unfall in der Raffinerie war am 3. Juni passiert. Während einer Wasserdruckprüfung im Rahmen einer Generalüberholung kam es zu einem Schaden an der Hauptdestillationsanlage. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Der Schaden wurde mit 240 Millionen Euro beziffert – mehr dazu in Unfall in Raffinerie: Ölreserven freigegeben (noe.ORF.at; 4.6.2022).

Nach Medienberichten vergangene Woche über eine mögliche Sabotage in der Raffinerie – ähnlich wie an den „Nord Stream“-Pipelines in der Ostsee – teilte das Innenministerium mit, dass es keine Hinweise auf so einen Vorgang gibt und die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) nicht ermittelt.

Die DSN sei unmittelbar nach dem Unfall Anfang Juni aktiv geworden, aus der technischen Überprüfung des Betreibers seien der DSN aber keine Hinweise auf eine Vorsatztat bekannt – mehr dazu in Sabotageverdacht: Kein Hinweis auf „Vorsatztat“ (noe.ORF.at; 29.9.2022).

Sabotageberichte: „Nicht der geringste Anhaltspunkt“

Die „Kronen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) hatte zunächst berichtet, die DSN ermittle in dem Fall bei der OMV gegen unbekannt bzw. gegen eine „fremde Macht“. Der „Kurier“ schrieb unter Verweis auf inoffizielle Quellen von Spekulationen über einen „Sabotageakt“.

Diese Spekulationen wurden von OMV und Innenministerium dementiert. OMV-Konzernsprecher Andreas Rinofner meinte wiederum im „Kurier“, dass es dazu „nicht den geringsten Anhaltspunkt“ gebe. „Demgemäß hat auch die DSN gegenüber der OMV bestätigt, dass es keinerlei Ermittlungen gibt.“