Wissenschaft

Jungfernflug für Transportdrohne

Ein Team der Fachhochschule Wr. Neustadt hat eine Drohne entwickelt, die Lasten von mehreren hundert Kilo transportieren kann. Der Jungfernflug war nun erfolgreich. Die Erfindung könnte etwa in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen.

Sie soll den Transport von Gütern kostengünstiger, schneller und sicherer machen: die Transportdrohne „Trogon“. Seit 2017 wurde an dem Projekt gearbeitet, nun durfte die Drohne, die im Gegensatz zu gängigen Drohnen nicht wie Helikopter, sondern eher wie ein Flugzeug designt wurde, abheben. Zum Start wird nichts weiter als ein ebener Untergrund benötigt.

„Auch in entlegenen Gebieten kann das Modell starten und landen, solange es ein Stück ebenen Untergrund gibt. Das ist vor allem wichtig, wenn Güter beispielsweise in Katastrophengebiete gebracht werden sollen“, erklärt Entwickler Markus Trenker einen Vorteil, der vor allem für die geplanten Einsatzzwecke eine große Rolle spielt. Das Modell könnte aber auch als Alternative für den Gütertransport interessant sein.

Lastendrohne Trogon
FH Wr. Neustadt
Die Lastendrohne kann mehrere hundert Kilo schwere Güter über große Distanzen transportieren

Mit mehreren hundert Kilo von Wien nach London

Beim ersten Probeflug wurde die Drohne noch per Fernbedienung gesteuert, am Ende soll die Flugmaschine ohne Pilot mit bis zu 350 Kilometern pro Stunde bis zu 1.500 Kilometer weit unterwegs sein. Ein Nonstop-Flug von Wien nach London wäre damit problemlos möglich. Dabei könnte sie Lasten von mehreren hundert Kilogramm transportieren, es sei auch möglich, eine Palette anzuhängen, erklärt Trenker in der ORF-Wissenssendung „Mayrs Magazin – Wissen für alle“.

Die Starrflügeldrohne, die Trenker und sein Team aus dem Studiengang Aerospace Engineering konstruiert haben, wurde beim Jungfernflug einigen Tests unterzogen – mit schnellen, engen Kurven, Manövern zur plötzlichen Veränderung der Flughöhe und dem einen oder anderen Windstoß. Schließlich landete die Drohne wieder am Startpunkt – ein voller Erfolg für das Entwicklerteam.

„Natürlich ist das ein großer Moment für uns. Wenn man so lange an einem Konzept tüftelt, Modelle errechnet und einen Prototyp baut, ist der Jungfernflug schon ein emotionales Ereignis. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und froh darüber, dass ‚Trogon‘ offensichtlich alles kann, was wir davon erwartet haben“, zieht Trenker eine positive Bilanz.