Kinder im Turnsaal
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Täglicher Sport für Kinder und Jugendliche

Die tägliche Turnstunde in den Schulen kommt in Form einer zusätzlichen Bewegungseinheit. Das Pilotprojekt wird für zwei Schuljahre in Kindergärten, Volksschulen und der Unterstufe in verschiedenen Regionen umgesetzt – auch im Bezirk Korneuburg.

Insgesamt 29 Kindergärten, neun Volksschulen und eine Sonderschule im Bezirk Korneuburg sind bei dem Projekt dabei. So sollen in den nächsten zwei Schuljahren wöchentlich 143 zusätzliche Sport- und Bewegungseinheiten stattfinden. Eine der teilnehmenden Schulen ist die Volksschule Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg), in der Bewegungsangebote sowohl im Schulunterricht, als auch in der Nachmittagsbetreuung zentrale Themen sind, erläutert Schuldirektorin Karin Riedl.

„Es ist sehr erfreulich, dass der Bund die „Tägliche Bewegungseinheit" (TBE) endlich in Angriff genommen hat und somit bundesweit dem Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig entgegengewirkt wird“, so Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der Volksschule Langenzersdorf.

„Bewegte Pause“, Sporteinheiten, Gesundheit

Die „Tägliche Bewegungseinheit“ basiert auf einem Drei-Säulen-Modell. Damit sollen die österreichischen Bewegungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche im Kindergarten, in der Primarstufe und in der Sekundarstufe I – also der Unterstufe – erreicht werden, heißt es.

Die erste Säule bilde die Bildung, hob Ilse Stöger, Leiterin der Abteilung Sport beim Amt der niederösterreichischen Landesregierung, hervor. „In den Bildungsinstitutionen soll es zu einem Kulturwandel bezüglich Bewegung und Sport kommen, etwa durch den Einsatz von Pädagoginnen und Pädagogen als Bewegungskoordinatoren, mit der Einführung einer „bewegten Pause" oder neuen Schulwegen“, so Stöger.

Bildungslandesrätin Christiane Teschl Hofmeister, Sportlandesrat Jochen Danninger (beide ÖVP)
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Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Schuldirektorin Karin Riedl, Sportlandesrat Jochen Danninger und Kinder der Volksschule Langenzersdorf

Die zweite Säule bilde der Sport: In Ergänzung zum bestehenden Sport- und Bewegungsunterricht werden zusätzliche Bewegungs- und Sporteinheiten an den Kindergärten und Schulen eingeführt, hieß es bei der Pressekonferenz. Jede Schulklasse solle so auf mindestens vier Sport- und Bewegungseinheiten pro Woche kommen. In Kindergärten wird pro teilnehmender Gruppe eine zusätzliche Bewegungseinheit die bestehenden Bewegungsmaßnahmen ergänzen. Die dritte Säule setze sich mit der Gesundheit auseinander. Dabei sollen individuelle und ergänzende Förderangebote für Kinder und Jugendliche mit Bewegungsdefiziten zur Verfügung gestellt werden.

Sportexpertinnen als Trainerinnen

Landesrätin Teschl-Hofmeister führte aus: „Die vielfältigen und positiven Auswirkungen von Bewegung auf die körperliche, motorische, psychosoziale und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind vielfach wissenschaftlich belegt und auch für die berufliche Zukunft der Kinder besonders wichtig.“

Für die täglichen Bewegungseinheiten sollen externe Bewegungs-Coaches der Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und der Sportunion in die Kindergärten und Schulen geschickt werden, um die Kinder und Jugendlichen „bestmöglich“ zu betreuen, heißt es. Damit werde die sportliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsensein gefördert und auch die heimische Sportlandschaft könne langfristig davon profitieren, so Danninger.

„Nationale Ausrollung“ nach Pilotphase

Insgesamt wird das Pilotprojekt in Niederösterreich 600.000 Euro kosten. Die gesamte Finanzierung übernehme der Bund, heißt es. Das Projekt solle nach der Pilotphase aber weiterentwickelt werden. Als Sportlandesrat werde sich Danninger dafür stark machen, eine „nationale Ausrollung“ der täglichen Bewegungseinheit voranzutreiben, wurde bei der Pressekonferenz betont.