Politik

Fünf Gemeinden werden „demenzfreundlich“

Etwa 22.000 Menschen in Niederösterreich sind von Demenz betroffen, Tendenz steigend. Im Wienerwald haben sich nun fünf Gemeinden zusammengetan, um „demenzfreundlich“ zu werden und Betroffenen und Angehörigen mehr Unterstützung zu bieten.

Es geht um die Anpassung von Infrastruktur, aber auch die Enttabuisierung und Sensibilisierung, denn auch wenn man weiß, dass die Zahl der von Demenz Betroffenen steigt, dürfte die Dunkelziffer sogar noch höher sein. Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben (alle Bezirk St. Pölten) richten sich mit einem neuen Projekt deshalb an Menschen mit Demenz, Angehörige, lokale Einrichtungen, politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft.

Gestartet wird laut einer Aussendung mit einer Erhebung des aktuellen Bedarfs. Auf deren Grundlage sollen dann konkrete Initiativen und Maßnahmen entwickelt werden. „Zentral sind die Fragen: Wie ist ein gutes Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in unseren Gemeinden möglich? Was können wir alle tun, um ihnen – über die klassischen Unterstützungsangebote hinaus – ein Leben in unserer Mitte zu ermöglichen? Wie müssen wir dafür unsere Lebensräume gestalten?", so Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien. Das Projekt wird neben der Caritas auch von der Kleinregion „Wir 5 im Wienerwald“, NÖ.Regional und Fonds Gesundes Österreich getragen.

Zahl der Betroffenen wird steigen

Laut Prognosen könnte sich die Zahl der Demenzkranken bis 2050 verdoppeln. Das Projekt „Demenzfreundliche Region – Wir 5 im Wienerwald“ will die Ansätze bisheriger Modellprojekte deshalb erstmals im Osten Österreichs auf Ebene einer Region umsetzen. In Gablitz etwa habe man durch die beiden Pflegeheime und das neue Pflegezentrum, das sich im Bau befindet, bereits jetzt eine „hohe Demenz-Kompetenz“, sagt Michael W. Cech, Bürgermeister (ÖVP) und Obmann der Kleinregion „Wir 5 im Wienerwald“: „Diese Kompetenz wollen wir im Rahmen der Demenzregion weiter ausbauen, um allen betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern der Region und deren Angehörigen bestmögliche Unterstützung zu bieten.“

Der Projektzeitraum läuft von Oktober 2022 bis Oktober 2024. Eine regionale Gesundheitskoordinatorin und eine lenkende Kerngruppe sollen dafür sorgen, dass die Aktivitäten auch nach Projektende weiterverfolgt werden und somit die Nachhaltigkeit des Projekts sichern, heißt es. Die Förderung stammt von Mitteln der Agenda Gesundheitsförderung und des Fonds Gesundes Österreich.