Bundespräsidentschfatskandidat Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer am Sonntag, 09. Oktober 2022, anl. der Stimmabgabe zur Bundespräsidentenwahl in Wien
APA/GEORG HOCHMUTH
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Politik

„Absolute“ für Van der Bellen in Niederösterreich

In Niederösterreich kommt Alexander Van der Bellen auf 53,7 Prozent, österreichweit sind es 56,2 Prozent. Van der Bellen ist damit im ersten Wahlgang bestätigt worden und ist sechs weitere Jahre Bundespräsident.

Hinter Van der Bellen folgt in der Niederösterreich-Hochrechnung Walter Rosenkranz (FPÖ) mit 18,7 Prozent. Auf Platz drei ist Tassilo Wallentin mit 8,9 Prozent. Dominik Wlazny von der Bierpartei erreicht in Niederösterreich 8,7 Prozent. 5,7 Prozent entfallen auf Gerald Grosz. MFG-Chef Michael Brunner kommt auf 2,2 Prozent und der Waldviertler Heinrich Staudinger auf 2 Prozent.

In Niederösterreich gaben 73,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Ein offizielles Endergebnis gibt es noch nicht, da die Briefwahlstimmen erst am Montag ausgezählt werden. Dieses wird für Montagabend erwartet. In genannter Hochrechnung ist jedoch eine Wahlkartenprognose inkludiert. Alle 573 Gemeinden waren Sonntagabend bereits ausgezählt.

Das beste Ergebnis in Niederösterreich verbuchte Van der Bellen mit 72,94 Prozent in Andlersdorf (Bezirk Gänserndorf) für sich. Es folgten Maria Enzersdorf im Bezirk Mödling (71,26 Prozent) und Klosterneuburg (Bezirk Tulln) mit 67,89 Prozent. Das schwächste Ergebnis gab es für den Amtsinhaber in Dorfstetten (Bezirk Melk), wo er auf 31,48 Prozent kam.

Rosenkranz holt 40 Prozent in Dorfstetten

Genau in Dorfstetten kam Walter Rosenkranz mit 40,12 Prozent auf sein bestes Ergebnis im Bundesland. Mehr Stimmen als Van der Bellen holte der Volksanwalt noch in Altmelon sowie Schönbach (beide Bezirk Zwettl) und Schwarzau im Gebirge (Bezirk Neunkirchen). In Krems an der Donau, Rosenkranz’ Heimatstadt, kommt der FPÖ-Politiker auf 26,4 Prozent der Stimmen. In der Van-der-Bellen-Hochburg Andlersdorf stand für Rosenkranz mit 4,71 Prozent das schlechteste Ergebnis zu Buche.

In Schrems (Bezirk Gmünd), Heinrich Staudingers Heimatgemeinde, stimmten 6,4 Prozent für den Schuhfabrikanten. In Pressbaum gab Michael Brunner seine Stimme ab. Der MFG-Chef schnitt dort mit 1,8 Prozent schlechter ab als im österreichweiten Schnitt. In Waidhofen an der Ybbs, wo die MFG im Jänner bei der Gemeinderatswahl 17 Prozent erreichte, kam Brunner auf fünf Prozent.

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Niederösterreich-Ergebnis von 20.09 Uhr
ORF
Das Ergebnis für Niederösterreich inklusive Wahlkartenprognose
Österreich-Ergebnis von 20.08 Uhr
ORF
Das vorläufige Österreich-Ergebnis am Sonntagabend
rosenkranz
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Der Kremser Rosenkranz holte in Krems 26,42 Prozent der Stimmen
Staudinger (l.) und Brunner
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6,39 Prozent für Staudinger (l.) in seiner Heimat Schrems, 1,8 Prozent für Brunner in seiner Gemeinde Pressbaum

Einzelne Gemeinden stechen heraus

Wallentin schnitt mit 17,20 Prozent in Altendorf (Bezirk Neunkirchen) am besten ab, Wlazny mit 17,14 Prozent in Seefeld-Kadolz (Bezirk Hollabrunn). Mit 16,67 Prozent reüssierte Grosz in Bürg-Vöstenhof (Bezirk Neunkirchen) am meisten. Brunner erreichte sein stärkstes Ergebnis in Puchenstuben (Bezirk Scheibbs), wo er auf 7,59 Prozent kam. Für Staudinger waren in St. Oswald (Bezirk Melk) erreichte 7,53 Prozent das beste Niederösterreich-Resultat.

Die österreichweite Hochrechnung sieht ähnlich aus wie jene aus Niederösterreich. Van der Bellen erreicht bundesweit knapp über 56 Prozent. Anders als in Niederösterreich ist in der Österreich-Hochrechnung Wlazny auf Platz drei und Wallentin auf Platz vier. Van der Bellens Herausforderer zeigten sich am Vormittag bei der Stimmabgabe noch optimistisch – mehr dazu in NÖ-Kandidaten optimistisch und entspannt (noe.ORF.at; 9.10.2022). Die Wahlbeteiligung wird österreichweit auf 65,9 Prozent geschätzt.

Mehr Wahlberechtigte in Niederösterreich

Wahlberechtigt am Sonntag waren 6.363.489 Menschen. Das sind heuer etwas weniger als bei der Nationalratswahl 2019 und auch eine Spur weniger als bei der Hofburg-Wahl 2016. Um 0,52 Prozent bzw. 33.323 ging die Zahl der Wahlberechtigten gegenüber der Nationalratswahl 2019 zurück. Im Vergleich mit der Bundespräsidentenwahl 2016 sind es um 19.018 bzw. 0,30 Prozent weniger.

Nicht alle Bundesländer verzeichneten jedoch einen Rückgang: Im Burgenland und in Niederösterreich, wo es am Sonntag knapp 1,3 Millionen Wahlberechtigte waren, gibt es (verglichen mit der Nationalratswahl) um rund 0,1 Prozent mehr, in Vorarlberg um 0,3 Prozent. Am stärksten sanken die Zahlen in der Steiermark und in Wien, jeweils um rund ein Prozent.