Laborparameter für Corona
NÖ LGA – Gesundheit Thermenregion GmbH
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Wissenschaft

Labor sagt schweren CoV-Verlauf voraus

Das Landesklinikum Wiener Neustadt hat einen neuen Laborparameter eingeführt, um schwere CoV-Verläufe vorherzusagen. Dieser soll es möglich machen, Erkrankte mit einer intensiven Therapie zu unterstützen, bevor sich ihr Zustand verschlechtert.

Welche Personen einen schweren Coronavirus-Verlauf und wer einen leichten Verlauf entwickeln würde, konnte zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren noch nicht vorhergesagt werden. „Sehr oft habe ich erlebt, wie Betroffene plötzlich und ohne vorhergehende klinische Vorzeichen mit der Atmung so akut verfallen sind, dass binnen weniger Stunden eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig wurde“, erinnert sich der ärztliche Direktor des Landesklinikums Wiener Neustadt, Ojan Assadian.

Bei dem Laborparameter – Laboranalyt suPAR (Soluble urokinase Plasminogen Activator Receptor, Anm.) – handele es sich um eine medizinische Laboruntersuchung, die es frühzeitig erlaube, Patientinnen und Patienten mit schweren allgemeinen, aber auch speziellen Infektionen wie einer Covid-Infektion einer engmaschigen Überwachung zuzuführen.

Einsatz nur im Krankenhaus

Der Parameter werde derzeit nur im Krankenhaus für stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten eingesetzt und soll nicht auf privater Basis ohne ärztliche Anweisung und Begleitung angewandt werden, heißt es in einer Aussendung des Landesklinikums.

Laborparameter für Corona
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Helmut Trimmel, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin, Wolfgang Tauber vom Institut für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot und Ojan Assadian, ärztlicher Direktor des Landesklinikums Wr. Neustadt (v.l)

Bevor sich das Atmen verschlechtert

Dieser Schritt könne noch vor der klinischen Verschlechterung der Erkrankten gesetzt werden. SuPAR sei ein Prognosemarker, der die behandelnden Ärzte unterstützt, schnell mit einer intensiven medizinischen Therapie zu beginnen. Gerade auch bei Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, helfe der Parameter schon vor Verschlechterung der Atemsituation, den Allgemeinzustand abzuschätzen, heißt es.

Es sei eine Frage des Überlebens, ob ein Covid-19-Patient bei akuter, bisher unvorhersehbarer Verschlechterung möglichst rasch in intensivmedizinische Behandlung kommt. Nun könne man frühzeitig mit einer intensivmedizinischen Therapie beginnen, bevor sich der Zustand der Patientinnen und Patienten ganz verschlechtert, so Helmut Trimmel, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin.

„Die hohe ärztliche Expertise sowie die ausgezeichnete interdisziplinäre Vernetzung der Abteilungen und Institute am Landesklinikum Wiener Neustadt haben es möglich gemacht, neue Lösungsansätze für die während der Coronavirus-Pandemie festgestellten Herausforderungen zu finden“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).