Wirtschaft

IVNÖ-Präsident Salzer fordert Gaspreisdeckel

Die Regierung hat ein milliardenschweres Förderpaket für die Industrie präsentiert. Dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IVNÖ) Thomas Salzer ist das zu wenig. Er fordert einen subventionierten Gaspreis wie in Deutschland.

Das Paket der Regierung sieht vor, dass bis 2030 5,7 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um die Industrie auf klimafreundliche Technologien umzurüsten. Ebenso wurde bereits ein Energiekostenzuschuss beschlossen, um Unternehmen bei den enorm gestiegenen Energiepreisen unter die Arme zu greifen. IVNÖ-Präsident Thomas Salzer zeigte sich im Ö1-Mittagsjournal am Dienstag dennoch nicht zufrieden.

Auf die Frage, ob er mit dem neuen Paket zufrieden sei oder ihm eine Gaspreisbremse lieber wäre, sagte Salzer: „Ich glaube, das sind zwei unterschiedliche Themen. Der Klima-Transformations-Fonds ist ganz wichtig, also diese 5,7 Milliarden, damit wir die langfristigen Ziele erreichen. Wobei selbst mit dem Fonds nicht klar ist, wie wir bis 2040 diese Ziele irgendwie erreichen sollen. Die sind leider sehr unrealistisch.“

Kurzfristig gebe es zwar den Energiekostenzuschuss, räumte Salzer ein, allerdings müsse dieser umgebaut werden, damit er auch für alle energieintensiven Unternehmen wirkt. Hier verwies Salzer darauf, dass der Zuschuss derzeit nur Firmen helfe, die Gas und Strom einkaufen, nicht aber jenen Firmen, die beispielsweise Dampf aus hocheffizienten Wärmeanlagen kaufen.

„Sonst droht Massensterben von Betrieben“

Der IVNÖ-Präsident pochte darüber hinaus darauf, dass die Unternehmen wissen müssen, mit welchem Gaspreis sie in Zukunft kalkulieren können. Hier müsse die Allgemeinheit einspringen, so Salzer, ansonsten komme es zu einem „Massensterben von energieintensiven Betrieben“, wobei diese Unternehmen fast 30 Prozent der gesamten österreichischen Industriewertschöpfung ausmachen würden.

Daher müsse man die Gaspreise so wie in Deutschland auch in Österreich fördern, „damit diese Unternehmen überleben und die meist recht gut bezahlten Arbeitskräfte in den Unternehmen bestehen bleiben können“, so der IVNÖ-Präsident. Das deutsche Modell sehe beispielsweise vor, dass 70 Euro als Marktpreis vor dem Krieg gesehen werden. Die Mehrkosten, die darüber hinausgehen, würden von der Allgemeinheit übernommen.