Glasfaserleitungen
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Wirtschaft

Schnelleres Internet für 262 Gemeinden

Im Rahmen des ersten Calls der Breitbandmilliarde erhält Niederösterreich heuer 232,5 Mio. Euro. Damit sollen Investitionen von über 530 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren ausgelöst werden und Glasfasernetze in 262 Gemeinden entstehen.

Breitband & Glasfaser

Schnelles Breitband-Internet kann mithilfe von verschiedenen Technologien zur Verfügung gestellt werden. Aktuell ist dafür die Glasfaser-Technologie entscheidend, die für sehr hohe Übertragungsraten sorgt.

Investiert werde vor allem im ländlichen Raum, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonferenz in St. Pölten, „weil private Investoren bzw. private Provider vor allem im urbanen Raum investieren und unsere Aufgabe und Verantwortung seitens des Landes ist es, dass wir uns um den ländlichen Raum kümmern.“

Die Investitionen seien „ein wichtiger Baustein, um den Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor am Laufen zu halten“, der Konjunktur-Impuls komme gerade zum richtigen Zeitpunkt, meinte Mikl-Leitner. Man bringe durch die Investitionen auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze in die Regionen, etwa indem die Aufträge für den Ausbau lokal vergeben werden. Zudem hoffe man, dass dadurch die Attraktivität des ländlichen Raums erhöht wird, die Menschen in den Regionen bleiben und sich neue Firmen ansiedeln. Denn Unternehmen „brauchen immer mehr hochwertige Datenleitungen für ihre Geschäfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Mikl-Leitner.

Grafik zu Ausbau
ORF/Staatsekretariat für Digitalisierung
Je dünkler, desto mehr Haushalte werden durch die neuen Fördergelder an das Glasfasernetz angeschlossen. Investiert wird vor allem in ländlichen Regionen, da die urbanen Gebiete meist von privaten Investoren abgedeckt werden.

„Chancengleichheit für ländlichen Raum“

Es gehe auch um die „Chancengleichheit zwischen ländlichen und urbanen Regionen“, wurde in der Pressekonferenz mehrfach betont. In Gebieten mit Glasfaser würden sich vermehrt Unternehmen ansiedeln und neue Arbeitsplätze entstehen, so der für die Wirtschaft zuständige Landesrat Jochen Danninger (ÖVP). Durch die Förderungen werden Impulse für die Bauwirtschaft erwartet.

Derzeit seien 99.000 der rund 800.000 Haushalte in Niederösterreich mit Glasfaseranschlüssen versorgt, hieß es. Aktuell werden rund 43.000 weitere Anschlüsse um rund 162 Mio. Euro von der landeseigenen nöGIG (Niederösterreichische Glasfaserinfrastruktur GmbH) errichtet. Im Rahmen der ersten Breitbandmilliarde wurden 272 Mio. Euro in Niederösterreich investiert. Die bundesweiten Mittel im Zuge des ersten Calls der zweiten Breitbandmilliarde wurden von 450 auf 750 Mio. Euro aufgestockt, fast ein Drittel der Summe geht also nach Niederösterreich.

Danninger, Mikl-Leitner, Tursky
ORF / Birgit Zrost
Landesrat Danninger, Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Staatssekretär Tursky (v.l.) kündigten den weiteren Glasfaser-Ausbau an

Flächendeckender Ausbau bis 2030

Ziel des Bundes sei laut Florian Tursky (ÖVP), Staatssekretär für Digitalisierung, bis 2030 ganz Österreich mit Breitband-Internet zu versorgen. Sechs Milliarden Euro würden privat investiert, „die Bundesregierung darf mit der Breitbandmilliarde einen Beitrag leisten, dort, wo es sich privatwirtschaftlich nicht auszahlt“, so Tursky. Private Investoren würden derzeit etwa in Gänserndorf, Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) oder Klosterneuburg das Glasfasernetz ausbauen, sagte Landesrat Danninger.

Tursky betonte weiters, dass man mit Glasfaser auf eine Technologie setze, „die sehr lange bestehen wird. Das sagen uns alle Expertinnen und Experten, dass das eine Infrastruktur ist, auf die wir die nächsten Jahrzehnte aufbauen können.“ Alle zwei Jahre verdopple sich das jährliche Datenaufkommen, mit dem Glasfaserausbau sei man „darauf vorbereitet.“