Die am 28. Mai 1932 in Mürzzuschlag in der Steiermark geborene Künstlerin sei eine Pionierin der Glaskunst und eine leidenschaftliche Malerin gewesen, heißt es in dem Nachruf der Landesgalerie. Mit ihren monumentalen und hyperrealistischen Gemälden habe sie eine singuläre Position innerhalb der österreichischen Kunstszene eingenommen.
Die Landesgalerie Niederösterreich in Krems widmete Joham zuletzt mit der Personale „Isolde Maria Joham. Eine Visionärin neu entdeckt“ von April bis Oktober dieses Jahres die bisher umfassendste Werkschau ihres Schaffens – mehr dazu in Isolde Maria Joham: Kunst einer Visionärin (noe.ORF.at; 1.4.2022). Joham verstarb just am letzten Tag der Ausstellung. Die Künstlerin habe die Schau selbst noch mehrmals besuchen können, heißt es.
Mikl-Leitner: Joham war „Ausnahmekünstlerin“
Johams monumentale hyperrealistische, der Pop-Art nahestehenden Arbeiten der 1980er Jahre erlangten große Bekanntheit. Die Anfänge der Künstlerin liegen jedoch in der Glaskunst, wovon unter anderem Auftragswerke – etwa im Wiener MAK und in einigen Kirchen – Zeugnis ablegen.
Joham, die seit 1973 mit ihrem Ehemann, dem Bildhauer Gottfried Höllwarth, in Hainfeld (Bezirk Lilienfeld) lebte, hatte von 1963 bis 1993 die Leitung der Klasse für Glasgestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst inne.
„Isolde Maria Joham zählt zu den wichtigen österreichischen Künstlerinnen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in der Aussendung und würdigte den Beitrag der „Ausnahmekünstlerin“ für den „weltoffenen Kulturstandort“ Niederösterreich.
Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, unterstrich: „Mit dem Tod von Isolde Maria Joham verlieren wir eine herausragende Künstlerin, die erst im hohen Alter die gebührende öffentliche Anerkennung erfuhr.“