Neu- und Gebrauchtwagen stehen bei einem Autohändler nebeneinander.
APA/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert
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Chronik

Autobetrug: Händler soll Erlös behalten haben

Zwei Autohändler sollen Gebrauchtwägen an mehreren Standorten im Wein- und Industrieviertel verkauft haben, ohne den Erlös an die Eigentümer weiter zu geben. Die Polizei geht von einem Schaden von 206.000 Euro aus.

Statt wie versprochen Kfz auf Kommission weiterzuveräußern, soll ein 62-Jähriger bei Verkäufen den Erlös behalten haben. Zudem soll er die Fahrzeuge für private Fahrten verwendet haben. Der Schaden beträgt nach Polizeiangaben vom Freitag etwa 206.000 Euro. Der 62-Jährige sitzt in Wiener Neustadt in Haft. Sein 71-jähriger Komplize starb vor Abschluss der Ermittlungen eines natürlichen Todes.

Der 62-Jährige aus dem Bezirk Wiener Neustadt und der 71-Jährige aus Wien sollen Büros mitsamt Autoabstellplätzen in Großebersdorf (Bezirk Mistelbach), Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling), Tribuswinkel (Bezirk Baden) und Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt) angemietet und dort einen Gebrauchtwagenhandel samt Pkw-Service-Station betrieben haben.

Ausreden auf Nachfrage

Der Niederösterreicher soll über das Internet Verkäufer von Gebrauchtwagen kontaktiert haben. Die Autos wurden nach der Abholung zum Teil auf seinen 71-jährigen Geschäftspartner oder dessen Firma angemeldet und an Händler und Privatpersonen weiterverkauft, ohne den Erlös abzuliefern. Fragten die rechtmäßigen Besitzer nach, sollen diese mit Ausreden vertröstet worden sein, berichtete die Polizei am Freitag.

Im Zuge der Ermittlungen wurden vier Pkw und ein Motorrad im Gesamtwert von rund 110.000 Euro sichergestellt und an die rechtmäßigen Besitzer übergeben. Weiters soll der 62-Jährige ab Oktober 2021 die Miete für ein Einfamilienhaus am Haschendorfer See in Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt) nicht bezahlt haben. Der Mann ist nach Angaben der Exekutive zu den ihm vorgeworfenen Betrügereien von Anfang 2021 bis April 2022 teilweise geständig.