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Wirtschaft

Kosten explodieren: Trend zu Umbau statt Neubau

Rasant steigende Baukosten, Materialmangel und fehlende Facharbeiter machen den Hausbau für viele nahezu unmöglich. In der Branche wird daher ein Trend zu Sanierungen und Umbauten beobachtet, bei den Neubauten rechnet man mit einem Rückgang.

Besonders stark sind die Preissteigerungen bei Baumaterial – bei Holz, Ziegel oder Baustahl – zu spüren. Zwischen 70 und 120 Prozent wurden diese Materialien innerhalb weniger Monate teurer. Aber auch die Kapitalbeschaffung wird für Häuslbauer immer schwieriger, da die Zinsen bei den Krediten steigen und die Kriterien für die Kreditvergabe erschwert wurden – mehr dazu in Immobilienkredite: Land könnte künftig haften (noe.ORF.at; 15.10.2022).

Für die Baufirmen würde es immer schwieriger, bereits ausgemachte Preise einzuhalten, sagt Christian Wöss, Bauunternehmer in Langenlois (Bezirk Krems) und Aussteller auf der Bau, Energie und Wohnen Messe in Wieselburg (Bezirk Scheibbs).

Angebot hält derzeit maximal vier Wochen

„Wenn wir jetzt ein Angebot für Kunden erstellen, kann man eigentlich nur mehr maximal drei, vier Wochen den Preis garantieren, weil man nicht weiß was dann wieder für Steigerungen passieren“, schildert Wöss gegenüber noe.ORF.at.

Deshalb rechnet die Branche damit, dass der Anteil des Neubaus generell zurück gehen wird. Stattdessen werde tendenziell mehr Bestand hergerichtet: „Nicht nur sanieren, sondern auch Um- und Zubauten oder Aufstockungen – da merkt man auch schon bei der Messe die Tendenz, dass das in den nächsten Jahren sicher mehr werden wird“, so der Ybbsitzer Baumeister Hubert Speitzer (Bezirk Amstetten) gegenüber noe.ORF.at.

Etwa 120 Austellerinnen und Aussteller informieren auf der Bau, Energie und Wohnen Messe in Wieselburg noch bis Sonntag über die Energiewende, nachhaltiges Bauen, gesundes Wohnen und Gartengestaltung.