Metaller Betriebsversammlung Herzogenburg
ORF / Werner Fetz
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Wirtschaft

Metaller wollen „gerechten Teil“

Bei den Metallern starteten heute landesweit Betriebsversammlungen, weil es bei den Kollektivvertragsverhandlungen bisher zu keiner Einigung gekommen ist. Gefordert wird 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber boten plus 4,1 Prozent.

Bis Freitag laufen die Versammlungen, die pro Betrieb etwa eine Stunde dauern werden. Dabei wird die Belegschaft über den aktuellen Verhandlungsstand informiert. Am Mittwoch starteten 30 Metallindustriebetriebe die Versammlungen, darunter etwa Georg Fischer in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten), Worthington in Gaming (Bezirk Scheibbs) oder Schoeller-Bleckmann in Ternitz (Bezirk Neunkirchen). 110 Unternehmen meldeten ihre Teilnahme bereits an – das ist der Großteil der heimischen Metallindustriebetriebe.

„Wir sind bereit, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erzielen, aber nicht um jeden Preis“, sagte Patrick Slacik, Landessekretär der Gewerkschaft PRO GE NÖ, bei der Veranstaltung in Herzogenbug. „Wenn die Arbeitgeber glauben, sie können uns als Arbeiterinnen und Arbeitnehmer respektlos behandeln, dann haben sie sich getäuscht. Dann werden wir die Antworten finden und wir scheuen auch vor einem Streikbeschluss nicht zurück.“

Verweis auf massive Teuerung

Man wolle einen gerechten Teil, denn auch die Unternehmen hätten Gewinne geschrieben, wird betont. Aufrecht bleibt die Forderung nach 10,6 Prozent mehr. Das Angebot von 4,1 Prozent wird abgelehnt, auch aufgrund der Teuerung. „Lebensmittel 30 bis 50 Prozent teurer, Treibstoffe 40 bis 70 Prozent teurer – und vom Strom möchte ich gar nicht reden“, sagte Daniel Hickelsberger, Regionalsekretär Gewerkschaft PRO GE.

Metaller Betriebsversammlung Herzogenburg
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Bis Freitag laufen die Versammlungen, bei denen die Belegschaft über den aktuellen Verhandlungsstand informiert wird

„Wir wollen essen, tanken, unsere Stromrechnungen bezahlen. Die Kollegen tun sich schwer, ihre Rechnungen zu bezahlen“, sagte Ismail Güler, Betriebsratsvorsitzender Arbeiter „MRB Guss“. Dennoch setze man derzeit noch auf Verhandlungen, wurde in Herzogenburg immer wieder betont.

Streiks nicht ausgeschlossen

Kommenden Montag, am 24. Oktober, wird mit dem Verhandlungsteam der Arbeitgeber in Wien weiter verhandelt. Zentrale Forderung ist ein Lohn- und Gehaltsplus von 10,6 Prozent. Aufgrund der Teuerung brauche es eine gute Lohnerhöhung, sagte der Landesgeschäftsführer der Metallergewerkschaft Patrick Slacik.

Gefordert wird auch ein Lehrlingspaket mit einem Mindestlohn von 1.000 Euro für Lehrlinge im ersten Lehrjahr. Junge Leute würden jetzt bereits im Handel mehr verdienen als in der Metallindustrie, so Slacik. Da sei es schwierig, die Jugend für die Metallindustrie zu begeistern. Gibt es keine Einigung, sind Maßnahmen wie Streiks nicht ausgeschlossen, hieß es. Wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, müsse es eben Druck aus den Betrieben geben, so Slacik.