Wirtschaft

Baustoffe werden um bis zu 15 Prozent teurer

Die Preise für manche Baustoffe sind zuletzt gesunken, etwa für Holz und Stahl. Eine Entspannung zeichne sich aber nicht ab, heißt es von der Wirtschaftskammer. Die Preise dürften ab Jänner durchschnittlich um zehn bis 15 Prozent steigen.

Der Baukostenindex für September liegt bei 123,3 Punkten. Das sind immerhin 3,3 Punkte weniger als im Mai dieses Jahres, als er auf einem (zumindest vorläufigen) Höchststand seit 2020 lag. Dennoch ist der aktuelle Baukostenindex immer noch deutlich höher als im Jahresdurchschnitt 2021 mit 109,4 Punkten.

Zwar seien die Stahl- und Holzpreise zuletzt gefallen, doch das dürfte sich im Jänner wieder ändern, sagt der Bundesinnungsmeister und Obmann der Fachgruppe Bau der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Robert Jägersberger, gegenüber noe.ORF.at. Denn aufgrund der hohen Energiepreise habe die Baustoffindustrie eine Preisanpassung angekündigt, außerdem sei ab Mai auch mit höheren Lohnkosten zu rechnen.

Auch der Krieg in der Ukraine sorgt weiterhin für Unsicherheit auf den Märkten. Vor diesem Hintergrund geht Jägersberger von einem durchschnittlichen Preisanstieg von zehn bis 15 Prozent bei den Baukosten aus.

Gewinnmarge in der Baubranche unter drei Prozent

Zuletzt gab es Meldungen, denen zufolge Baufirmen um bis zu 30 Prozent weniger verlangen würden. „Das wäre schön“, sagt Jägersberger gegenüber noe.ORF.at – doch diese Zahlen könne er nicht nachvollziehen. Laut Jägersberger liegt die Gewinnmarge in der Baubranche aktuell bei zwei bis drei Prozent. Die kolportierten Kostenreduktionen seien vor diesem Hintergrund nicht möglich.

Es mag also sein, dass einzelne Baustoffe im Moment wieder weniger kosten – dass Bauen allgemein billiger geworden ist, könne man laut Jägersberger aber nicht sagen. Das zeigt auch der Baupreisindex für den Wohnungs- und Siedlungsbau im zweiten Quartal, der mit 123,5 Punkten gegenüber 108 Punkten im Jahresdurchschnitt für 2021 relativ hoch ist. Die Zahlen für das abgeschlossene dritte Quartal werden am 10. November veröffentlicht.