Sparschwein Sparbüchse
APA/Hans Punz
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Wirtschaft

Viele sparen trotz Krisenzeiten

Die hohe Inflation macht die Zeiten für Sparerinnen und Sparer schwierig. Aber: Trotz der Teuerungen können mehr als zwei Drittel der Menschen regelmäßig Geld zur Seite legen. Das zeigt eine marketagent-Umfrage im Auftrag der Hypo Niederösterreich.

Mit 62 Prozent ist das Sparbuch beziehungsweise Sparkonto in Niederösterreich und Wien die beliebteste Sparform. Weit dahinter folgen das Bausparen mit 37 Prozent, Wertpapiere mit 36 und Lebensversicherungen mit mehr als 35 Prozent. 27 Prozent setzen bei der Geldanlage auf eine Pensionsvorsorge beziehungsweise eine private Zusatzpension. Das geht aus der am Freitag in St. Pölten präsentierten Umfrage hervor.

Pro Monat werden demnach durchschnittlich 331 Euro gespart. Das Geld sehen mehr als die Hälfte der Befragten als Notgroschen. Sparen ist laut Experten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig. Hypo Niederösterreich- Vorstand Wolfgang Viehauser sagt gegenüber noe.ORF.at: „Wir empfehlen den berühmten Notgroschen. Das sind etwa drei bis vier Monatsgehälter. Dieses Geld ist auf dem Sparkonto rasch verfügbar, wenn man ein kaputtes Haushaltsgerät ersetzen muss oder hohe Nachzahlungen bei den Energiepreisen hat.“

Antrag auf Bausparen, ein paar Münzen und ein Kugelschreiber
APA/dpa/Franziska Kraufmann
Das Bausparen erfreut sich bei den Menschen in Niederösterreich nach wie vor großer Beliebtheit

Doch die Zinsen auf dem Sparkonto können den Kaufkraftverlust über die Jahre nicht abdecken, betont der Experte. Darum müsse man sich zwei Fragen stellen: „Worauf spare ich hin und wann benötige ich das Geld? Und immer dann, wenn die Zeiträume sehr lange sind – wenn etwa ein junger Mensch für das Alter vorsorgen möchte – dann führt an Wertpapieren oder Lebensversicherungen kein Weg vorbei.“

Immobilienbesitz als Absicherung gegen die Inflation

Immobilien gelten als inflationssichere Geldanlage. Viehauser bezeichnet sie als sehr gute Absicherung für das Alter und gegen die Inflation. „Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen, dann haben sich zum Beispiel heuer die Mieten schon zwei Mal erhöht, weil sie mit der Inflation angepasst wurden. Wenn Sie in einem Eigenheim wohnen, dann ist das nicht die Problematik“, so Viehauser.

Seit dem Sommer gibt es verschärfte Regeln für die Vergabe von Immobilienkrediten. Es sind 20 Prozent Eigenmittel notwendig. Das Land will nun für fünf Prozent dieser Eigenmittelquote die Haftung übernehmen. Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP): „Mit diesen Lösungsansätzen wollen wir Wohnraumschaffung wieder leistbarer machen, insbesondere für junge Menschen. Wie wichtig das Thema Sparen ist, zeigt sich nicht zuletzt an der aktuellen Diskussion um diese Eigenmittelquote.“

Nicht alle haben einen Notgroschen

Nur rund 31 Prozent der Befragten geben an, dass sie derzeit nicht sparen. Mehr als der Hälfte begründet das mit der Teuerungswelle und den hohen Energiepreisen. Zwei von fünf sagen, dass sie generell kein bzw. zu wenig Geld zum Sparen haben. Die hohe Inflation fordert nicht nur Einschränkungen beim Konsum, sondern teilweise auch beim Sparverhalten. Sie dürfte im kommenden Jahr laut Experten nur langsam zurückgehen.