Blutspende (21.1.2021)
Georges Gobet / AFP / picturedesk.com
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Gesundheit

Weniger Blutspenden wegen vieler Krankenstände

Weil derzeit viele Menschen aufgrund einer Erkältung, Grippe oder CoV-Infektion im Krankenstand sind, ist die Zahl der Blutspenden zurückgegangen. Das Rote Kreuz appelliert daher an gesunde Menschen, Blut zu spenden.

Derzeit befinden sich rund 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich im Krankenstand. Da nur gesunde Personen Blut spenden dürfen, kommen etwa zehn Prozent weniger Menschen zu den entsprechenden Aktionen des Roten Kreuzes, sagt Simon Gänsdorfer, Facharzt für Transfusionsmedizin.

Eine neuerlich extreme Blutknappheit wie im Sommer drohe allerdings nicht, wie von Seiten des Universitätsklinikums St. Pölten und des Roten Kreuzes versichert wird. „Im Moment ist der Bedarf (an Blutkonserven, Anm.) gedeckt“, bezieht sich Ramona Ecker, Sprecherin des Universitätsklinikums St. Pölten, auf die Blutbank St. Pölten und die von ihr versorgten Häuser. Gänsdorfer hält für das gesamte Bundesland fest: „Der Lagerstand in Niederösterreich ist aktuell stabil.“

Blutspenden höchstens 42 Tage haltbar

Beim Roten Kreuz geht man allerdings davon aus, dass aufgrund der Jahreszeit weiterhin viele Menschen erkranken werden und es deshalb weniger Spenderinnen und Spender geben wird. „Wir bitten all jene, die sich gesund und fit fühlen sowie gewisse gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen, jetzt zur Blutspende zu kommen“, so Gänsdorfer.

Zusätzlich verhält es sich so, dass Blutkonserven höchstens 42 Tage haltbar sind und nicht künstlich hergestellt werden können. Der Mediziner des Roten Kreuzes sieht daher einen konstanten Bedarf an Blutkonserven in Krankenhäusern, weshalb ein kontinuierliches Spendenaufkommen wichtig sei. Immerhin würden in Österreich etwa 1.000 Blutkonserven pro Tag benötigt.

Wer darf spenden?

  • Personen zwischen dem 18. und dem 70. Geburtstag, die bestimmte gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen
  • Bei der ersten Spende darf das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet sein
  • Das Körpergewicht muss mindestens 50 Kilogramm betragen

Urlaub und Co.: Gründe für schwankende Zahlen

Abgesehen von Erkrankungen gibt es weitere Gründe, warum der Mangel an Blutkonserven – wie zuletzt vor wenigen Monaten – „wellenförmig“ auftritt, und die die Bereitschaft zum Blutspenden beeinflussen.

Während der Ferienzeiten im Sommer und Winter rund um Weihnachten „ist traditionellerweise ein Rückgang der Spenderzahlen zu beobachten“, sagt Ecker. Diese Tatsache, auf die man auch beim Roten Kreuz hinweist, hänge mit Urlaubsreisen und anderen Freizeitaktivitäten zusammen. In diesen Phasen komme der Gedanke an die Blutspende zu kurz, sagt Gänsdorfer.

Für ihn stellt auch der demografische Wandel eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung dar: „Die Bevölkerung wird immer älter und braucht daher auch mehr Blutspenden.“ Um den Bedarf auszugleichen, benötige man zunehmend junge Spenderinnen und Spender. Am Nationalfeiertag finden in Niederösterreich in Ludweis (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Petzenkirchen (Bezirk Scheibbs) und Muckendorf an der Donau (Bezirk Tulln) Blutspendeaktionen statt.