Emil und die Detektive
Lukas Beck
Lukas Beck
Kultur

In Blindenmarkt sind die Detektive los

Die Herbsttage Blindenmarkt bringen heuer Erich Kästners Klassiker „Emil und die Detektive“ auf die Bühne. Das Stück rund um Mut und Freundschaft feierte am Sonntag Premiere. Die Inszenierung punktet mit viel Humor, Musik und bunten Kostümen.

Den meisten ist die Geschichte rund um Emil Tischbein, dem im Zug nach Berlin Geld gestohlen wird und der sich daraufhin mit seinen neuen Freunden auf die Jagd nach dem Dieb macht, wohl bekannt. Sie begeistert Kinder und Erwachsene schon seit Jahrzehnten.

So auch Michael Garschall, den Intendanten der Herbsttage Blindenmarkt (Bezirk Amstetten). Für ihn ist es „ein Herzensprojekt, das ich schon viele Jahre vorbereite“. Denn: „Gemeinsam etwas erreichen, nur in der Gruppe ist man stark, das ist ein Zeichen für unsere Zeit. Ich glaube, jetzt müssen wir wieder zusammenrücken, wenn wir positiv nach vorne schauen wollen.“

Auch Schülerinnen und Schüler auf der Bühne

Dass die im Stück behandelten Themen zu jeder Zeit aktuell sind, sieht auch Regisseur Christoph Sommersguter so: „Ich glaube, Themen wie Freundschaft, Mut, Solidarität, zusammenhalten sind immer zeitgemäß.“ Bei seiner Inszenierung war ihm wichtig, „dass es eine moderne, zeitgemäße Optik hat, dass wir trotzdem historische Zitate drinnen haben, weil wir den Bezug brauchen zu einer Zeit, wo es kein Handy gab, wo es ein Schnurtelefon gab“.

Emil und die Detektive
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In Blindenmarkt stehen nicht nur Profi-Schauspieler auf der Bühne, sondern auch viele Schülerinnen und Schüler der Musikmittelschule Blindenmarkt

Neben zehn Profi-Schauspielerinnen und -Schauspielern spielen bei dem Stück auch Schülerinnen und Schüler der Musikmittelschule Blindenmarkt mit. „Es ist ganz toll zu sehen, wie die Kinder auch selber diese Spielfreude entwickeln, sich da vielleicht auch was von den Großen abschauen und sich freispielen – und dann ganz frei beginnen zu reagieren und mitzuspielen“, sagt Sommersguter.

„Emil“-Darsteller Lorenz Pojer ist von den Kindern begeistert: „Ich habe mir am Anfang gedacht, dass sie vielleicht manchmal unkonzentriert sind oder dass es manchmal laut wird – aber überhaupt nicht. Ich hatte eher das Gefühl, dass wir dann am Ende des Tages schon unkonzentriert waren und die Kinder waren noch voller Energie dabei.“

Bunte Kostüme in Anlehnung an Buch-Illustrationen

Weil das Zielpublikum des Stückes Kinder sind, dürfen bei der Inszenierung natürlich auch viele bunte Kostüme nicht fehlen. Verantwortlich dafür ist Julia Pschedezki. Als Inspirationsquelle haben ihr die Zeichnungen von Walter Trier in Erich Kästners Roman gedient. „Und das Bunte ist die Großstadt, die Waghalsigkeit der Kinder, die ich dadurch unterstreichen wollte“, betont sie.

Emil und die Detektive
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Das Stück bietet viel Humor, bunte Kostüme und einige Lieder

Mit viel Witz, bunten Farben und einer Menge Musik zieht das gut eine Stunde dauernde Stück vor allem Kinder in seinen Bann. Bei der Premiere jedenfalls wird mit Emil und seinen Freunden mitgefiebert und mitgelacht – aber auch Eltern und Großeltern schienen gut unterhalten.

Neben Lorenz Pojer als „Emil“ überzeugen unter anderem Jonathan Metu als sein neuer Freund „Gustav“, Lea Marie Hansche als Detektivin „Professorin“, Larissa Winkel als Emils Cousine „Pony Hütchen“ und Alexander Hoffelner als Bösewicht „Grundeis“. „Emil und die Detektive“ ist neben Franz Lehárs Operette „Der Graf von Luxemburg“ die zweite Eigenproduktion bei den diesjährigen Herbsttagen Blindenmarkt. Das Stück wird noch bis Ende Oktober gezeigt.