Nach dem Debüt in der Königsklasse stand für das Frauen-Fußballteam des SKN St. Pölten am Nationalfeiertag das nächste Highlight an: AS Roma war zu Gast. Und das wollten sich auch Tausende Fußballfans nicht entgehen lassen, vor der Kasse bildete sich eine lange Warteschlange. Anpfiff in der NV-Arena war um 18.45 Uhr.
Doch obwohl der Anpfiff immer näher rückte, bewegte sich die Warteschlange nicht. Und plötzlich waren die SKN-Fans gar nicht mehr in Fußballstimmung. „Das Spiel sollte in 60 Sekunden beginnen und es stehen gefühlt 2.000 Leute draußen und kommen nicht hinein“, ärgert sich ein Mann. „Sehr, sehr schlecht organisiert“, ergänzte ein weiterer Fan.
Interesse laut SKN „unterschätzt“
Der Grund für das Chaos: Es hatte nur eine Kassa geöffnet, was die Fans noch mehr erzürnte. „Eine Kassa für ein ganzes Stadion, die Frau tut mir leid. Der SKN sollte sich etwas überlegen.“ Vereinspräsident Willi Schmaus gab gegenüber noe.ORF.at zu: „Ich denke, wir haben etwas unterschätzt, dass so viele Leute kommen, und unser zweites Problem war, dass nur eine Frau die Kontrollen durchführen konnte, deshalb ist es zu einem Stau gekommen.“
Jene, die es ins Stadion schafften, bekamen einen torreichen Fußballabend geboten. Bis zur 75. Minute führte das Team von SKN-Trainerin Liese Brancao sogar mit 2:0. Entgegen dem Spielverlauf erzielte Jasmin Eder aus einem Elfmeter das allererste Champions-League-Tor für die Niederösterreicherinnen in der Gruppenphase. Rita Schumacher erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0 – mehr dazu in St. Pölten verspielt Sieg in fünf Minuten (sport.ORF.at; 26.10.2022).
„Ein richtig cooler Moment“
Am Ende siegten die klar überlegenen Italienerinnen aber in einer kuriosen Torgala nach einem starken Schlusssprint mit 4:3. Ein Erlebnis war es trotzdem für alle Spielerinnen, meint auch Spielerin Jennifer Klein: „Danke an alle Leute, die heute gekommen sind, das war unglaublich, ich habe noch nie vor so vielen Leuten gespielt und das ist schon ein richtig cooler Moment gewesen.“
Das nächste Champions-League-Heimspiel folgt am 8. Dezember gegen Slavia Prag. Dann gibt es hoffentlich einen Sieg für St. Pölten und auch eine Verstärkung für die Kassafrau.