Täter bricht Tür auf
AA+W – stock.adobe.com
AA+W – stock.adobe.com
Chronik

Einbrüche: Jeder zweite Versuch erfolglos

In Niederösterreich gelangen Einbrecher nur in 50 Prozent der Fälle tatsächlich in den Wohnraum. Grund dafür sei ein gestiegenes Bewusstsein für Sicherheitsmaßnahmen in der Bevölkerung, heißt es. Auch die Zahl der Einbrüche und Einbruchsversuche geht zurück.

Sprichwörtlich im Dunkeln zu tappen, darauf legen es die sogennanten Dämmerungseinbrecher an. Sie favorisieren das Zeitfenster zwischen 16.00 und 21.00 Uhr, denn dann sind viele Menschen noch in der Arbeit oder mit Besorgungen beschäftigt. Gleichzeitig schützt im Herbst und Winter die frühe Dämmerung vor den neugierigen Blicken der Nachbarn.

Allerdings scheiterte jeder zweite Einbruch in der vergangenen Wintersaison an Türen und Fenstern. „Die Täter sind in 49,7 Prozent der Fälle nicht in das Haus oder die Wohnung hineingekommen“, so Chefinspektor Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at.

Den Grund dafür sieht Baumschlager in einem gestiegenen Bewusstsein in der Bevölkerung. Einfache Tipps, wie darauf zu achten, dass Fenster und Rollläden geschlossen sind, würden gut angenommen. Auch die Zahl der akustischen Alarmanlagen wachse, so Baumschlager. Damit treffen Einbrecher immer häufiger auf schwer zu überwindende Hindernisse.

Zahl der Einbrüche sinkt kontinuierlich

Die Polizei Niederösterreich setzt den Schwerpunkt ihrer Arbeit daher auf Prävention- und Informationskampagnen für die Bevölkerung. Auch die Zahl der Einbrüche und Einbruchsversuche geht in Niederösterreich mittlerweile zurück. Waren es in der Wintersaison 2019/2020 noch 868 Einbrüche sowie Einbruchsversuche, so fanden vergangenen Winter nur noch 443 Einbrüche und Versuche statt – eine Reduktion von 49 Prozent in nur zwei Jahren.

Auch die Gesamtzahl der Einbrüche über das gesamte Jahr gesehen sinkt. 2014 verzeichnete die Landespolizeidirektion einen Höchststand von 3.232 Einbrüchen. Seither geht die Zahl kontinuierlich zurück. 2021 waren es nur noch insgesamt 828 Einbrüche in Niederösterreich, rund 32 Prozent weniger als im Jahr davor, und 74 Prozent weniger als 2014.

Einbrüche klären sich häufig erst nach einigen Jahren

Die Aufklärungsrate der erfolgreichen Einbrüche lag im Vorjahr bei 22 Prozent. Das klinge zwar im ersten Moment nach wenig, so Baumschlager, allerdings werden Wohnungs- und Hauseinbrüche häufig erst nach einigen Jahren aufgeklärt. Dann nämlich, wenn die am Tatort gefundene DNA einem anderswo erwischten Täter oder Täterin zugeordnet werden kann. „Die Einbrecher hören nach einem geglückten Einbruch nicht auf, sie tun immer weiter, und irgendwann haben wir sie“, zeigt sich Baumschlager optimistisch.