Metaller mit Warnweste vor der Betriebsrätekonferenz in St. Pölten
ORF/Thomas Koppensteiner
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Wirtschaft

KV-Verhandlungen: Metaller drohen mit Streik

Im Streit um den neuen Kollektivvertrag für die Metaller haben Betriebsräte aus ganz Österreich heute, Mittwoch, in St. Pölten über weitere Kampfmaßnahmen beraten. Sollte es bis Ende der Woche zu keiner Einigung kommen, wird ab Montag gestreikt.

Teilweise mit Bussen sind mehr als 2.000 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus Österreich am Mittwoch nach St. Pölten angereist. Kurz vor Mittag setzte sich ein Demozug in Bewegung, „Wir kämpfen um unseren Kollektivvertrag“ und „Es geht ums Überleben“ ist auf den Plakaten zu lesen. Die Stimmung ist aufgeheizt, die Kampfbereitschaft hoch.

„Ich hoffe, dass wir schön langsam in den Kampfmodus kommen“, sagte ein Betriebsrat aus St. Valentin (Bezirk Amstetten). „Der ganze Betrieb ist kampfbereit. Sie (die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Anm.) warten direkt darauf, dass es zum Streiken wird“, so eine Betriebsrätin aus Linz. „Ich gehe vom Positiven aus, dass wir den Streik noch abwenden können. Aber wenn wir ihn brauchen, werden wir es tun“, so ein Betriebsrat ebenfalls aus Linz.

Demonstration der Metaller vor dem VAZ St. Pölten
ORF/Thomas Koppensteiner
Pfeifen, Plakate und laute Musik: Die Metaller machten im Vorfeld der Betriebsrätekonferenz ihren Unmut kund

Die Arbeitnehmer fordern weiterhin 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitergeber haben zuletzt aus ihrer Sicht nachgebessert und bieten 4,1 Prozent plus eine Gewinnbeteiligung, die bis zu 2,2 Prozent ausmachen könne. Zwischen den beiden Seiten klafft damit vor der nächsten Verhandlungsrunde am Donnerstag weiterhin eine große Lücke. Die Betriebsrätekonferenz in St. Pölten soll auch ein Signal in Richtung Arbeitgeber sein.

„4,1 Prozent sind mickrig und respektlos“

„Die Arbeitgeber bewegen sich überhaupt nicht. Die 4,1 Prozent sind mickrig und respektlos. Es bleibt uns nichts übrig, als nochmal draufzudrücken“, sagte der Chefverhandler der Gewerkschaft PRO-GE, Rainer Wimmer gegenüber dem ORF Niederösterreich. Für weitere Kampfmaßnahmen sei man gerüstet, kündigte Wimmer an. „Wenn es morgen (Donnerstag; Anm.) kein Ergebnis gibt, werden wir mit den Warnstreiks beginnen.“

Metaller drohen mit Streik

Rund 2.000 Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Metallbranche kommen am Donnerstag in St. Pölten zusammen. Sie drohen mit Streik, wenn es in der vierten Verhandlungsrunde keine Einigung gibt.

Streikbeschlüsse wurden zuletzt bereits bei rund 400 Betriebsversammlungen mit 67.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und am Mittwoch erneut bei der Betriebsrätekonferenz in St. Pölten gefasst. Die Warnstreiks sollen vorerst drei Stunden dauern und bevorzugt im Zeitraum zwischen Montag und Mittwoch stattfinden. Mit langen Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) am Donnerstag ist zu rechnen.