Seit Monaten geht die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich zurück – ein Trend, der sich auch im Oktober fortsetzte, wie die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ) zeigen: 44.807 Menschen waren arbeitslos oder in Schulung gemeldet, das sind 11,7 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Ohne Schulungsteilnehmende waren 36.167 Personen beim AMS gemeldet.
Besonders stark ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Personen über 50 Jahren sowie bei Langzeitarbeitslosen mit minus 17,7 Prozent bzw. minus 48,7 Prozent gegenüber Oktober 2021. Aktuell suchen 5.772 Personen in Niederösterreich seit mindestens einem Jahr einen Job. Die Arbeitslosenequote für Oktober wird auf 5,2 Prozent geschätzt, das wäre ein Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zum Oktober 2021.
Gleichzeitig suchen Unternehmen weiter nach Arbeitskräften, mit 19.641 freien Stellen ist die Nachfrage erheblich höher als im Vorkrisenjahr 2019. Ähnlich die Situation bei den Lehrstellen: Ende Oktober waren weit mehr sofort verfügbare Lehrstellen (1.341) als Lehrstellensuchende (1.065) gemeldet. Gegenüber 2019 ist das ein Anstieg von 63,3 Prozent (+520) bzw. eine Reduktion um 15,9 Prozent (-202).
Wirtschaftlicher Abschwung trübt positive Bilanz für 2022
"Trotz größer werdender Herausforderungen fällt eine erste Bilanz für das heurige Jahr für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt sehr positiv aus: Gegenüber dem Jahr 2021 wird die Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent auf sechs Prozent zurückgehen, dem niedrigsten Wert seit dem Jahr 2008 mit 5,9%“, stellt AMS NÖ-Vizechefin Sandra Kern fest.
Dennoch wird sich die Krise auch am Arbeitsmarkt niederschlagen, sagt Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP): „Voraussichtlich bis zum Ende des Jahres wird der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr deutlich nachlassen." Besonders in der Bauwirtschaft, in der Industrie und im Dienstleistungssektor sei der wirtschaftliche Abschwung bereits zu spüren.