Photovoltaik Anlage NÖ Elektro Gindl Wolkersdorf
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Wirtschaft

Photovoltaikausbau soll 16 Millionen Euro bringen

Bis 2030 soll der Anteil der Photovoltaikanlagen in Niederösterreich um 350 Prozent steigen. Der Ausbau dieser Anlagen soll pro Jahr eine Wertschöpfung von 16 Millionen Euro generieren. Das besagt eine Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Fünf konkrete Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren Energie in Niederösterreich wurden im Oktober von der Landesregierung präsentiert. Neben dem Ausbau der Windkraft – bis 2030 will man eine Verdoppelung erreichen, bis 2035 eine Verdreifachung – soll die Photovoltaikleistung um 350 Prozent gesteigert werden. Das bedeutet etwa 130.000 zusätzliche Anlagen im Bundesland. In den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik fließen 5,6 Milliarden Euro.

Der Ausbau soll positive Effekte auf die regionale Wirtschaft haben, so Kurt Hackl, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Friedrich Manschein, Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker. „Obwohl die Photovoltaikmodule großteils nicht in Österreich oder Niederösterreich produziert werden, sorgt die Errichtung dieser Anlagen in Zukunft für eine respektable Wertschöpfung in unserem Bundesland. Pro Jahr beläuft sich diese dann geschätzt auf 16 Millionen Euro“, führt Manschein das Ergebnis der Studie aus.

Photovoltaik Anlage NÖ Elektro Gindl Wolkersdorf
Fotostudio Semrad
Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, Friedrich Manschein, Vorsitzende des WKNÖ-Ausschusses Umweltpolitik, Nachhaltigkeit und Autarkie, Monika Eisenhuber, und Kurt Hackl, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (v. l.)

Bis zu 20 Hektar Freiflächenausbau möglich

2021 betrug die Leistung aus Sonnenstrom in Niederösterreich 663 MWp (Megawatt Peak, elektrische Höchstleistung einer Solaranlage). Um den Zielwert für 2030 von 3.000 MWp zu erreichen, sei neben der Installation von Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern auch der Ausbau der PV-Anlagen von Unternehmen notwendig, heißt es.

Damit dieser Ausbau gelingen kann, sei die für den im November stattfindenden Landtag angekündigte Novelle im Raumordnungsgesetz entscheidend. „Das ist ein Meilenstein. Es werden so für Betriebe mehr Möglichkeiten geschaffen, eigene Photovoltaikanlagen auf freier Fläche – bis zu 20 Hektar für energieintensive Betriebe – zu bauen. Damit können in Zukunft alle niederösterreichischen Betriebe PV-Anlagen in der notwendigen Größe errichten und so für die eigene Energiesicherheit sorgen“, so Hackl.

Kritik an Energiekostenzuschuss und PV-Förderbürokratie

Damit der Ausbau für die Unternehmen in Niederösterreich auch attraktiv wirkt, sei aber die Politik gefordert, so Hackl: „Wir warten noch immer auf das Okay zum Energiekostenzuschuss, da muss es ein schnelleres Tempo geben. Sonst wird der eine oder andere Betrieb bis Jahresende zusperren müssen.“

Auch eine Reform der PV-Förderbürokratie sei „unbedingt“ notwendig. Derzeit seien die Förderungsanträge so kompliziert, dass man Unternehmen, die auf alternative Energieträger umrüsten wollen, vergraule. „Wir fordern deswegen den Bund dazu auf, dieses Fördersystem schnellstmöglich umzubauen, um mehr Akzeptanz bei den Unternehmerinnen und Unternehmern zu erreichen“, so Hackl.