Sujet Kindergarten
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Politik

Kinderbetreuung als Schlüssel für mehr Jobs

Mit der Kinderbetreuungsoffensive will das Land Niederösterreich auch die Arbeitsmarktsituation verbessern. Rund 2.300 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Das AMS sieht die Offensive als Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Bundesweit gibt es 26.000 Frauen mit Kindern im Alter von null bis fünf Jahren, die gerne mehr arbeiten würden, wenn es eine entsprechende Kinderbetreuung gäbe, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Offensive des Landes Niederösterreich zur Verbesserung der Kinderbetreuung hält er – neben den Aspekten der Familien-, Frauen- und Sozialpolitik – für einen „wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung des Facharbeitermangels“.

2.200 Personen sollen durch die Kinderbetreuungsoffensive in den niederösterreichischen Arbeitsmarkt gebracht werden. Darüber hinaus würden 2.350 neue Arbeitsplätze geschaffen, da man dann zusätzliche Pädagoginnen und Pädagogen sowie Betreuerinnen und Betreuer benötigt, so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

Kindergarten ab zwei Jahren

Ab 2024 sollen Zweijährige den Kindergarten besuchen können, ab dem nächsten Jahr soll es die kostenlose Vormittagsbetreuung für Kinder bis sechs Jahre geben. Geplant sind zudem ein flächendeckendes Angebot für Nachmittagsbetreuung für Kinder unter sechs Jahren und ein besserer Betreuungsschlüssel – etwa mit weniger Kindern pro Kindergartengruppe.

"Ich halte es für einen Meilenstein für Niederösterreich und für einen Turbo am Arbeitsmarkt, wenn es uns gelingt, die Karenzlücke zu schließen“, so Teschl-Hofmeister. Diese betreffe derzeit vor allem Eltern und Erziehungsberechtigte von Kindern im Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren. In Summe wolle man in dieser Altersgruppe auf eine Betreuungsquote von 75 Prozent kommen. Derzeit liegt sie bei lediglich 37 Prozent.

Flexibler Wiedereinstieg

750 Millionen Euro investiert das Land gemeinsam mit den Gemeinden. Es sei eine finanzielle Herausforderung, so Teschl-Hofmeister, allerdings gebe es einen „return on investment“: Bis dahin müsse viel gebaut werden, es wird also in die Bauwirtschaft investiert. Das fördere bereits Arbeitsplätze. Andererseits würde man flexibler und eventuell früher zum Arbeitsplatz zurückkehren können.

Die Kleinkindbetreuung soll am Vormittag gratis und am Nachmittag leistbar sein. Es gehe aber nicht nur um Ganztagsangebote, sondern auch um Ganzjahresangebote, so Kopf. Wichtig seien für den Wiedereinstieg auch weniger Schließtage in den Kindergärten. Davon gebe es in Österreich derzeit immer noch zu viele.