Verkehr

Eine Milliarde Euro für Mobilitätsausbau

Das „Mobilitätspaket Niederösterreich 2023-2027“ ist am Freitag in St. Pölten präsentiert worden. In den nächsten fünf Jahren investiert das Land etwa eine Milliarde Euro. Man setze auf einen Mix von Bahn, Bus, Straße und aktiver Mobilität, heißt es.

In den nächsten fünf Jahren sollen 400 Kilometer Eisenbahn-Strecken ausgebaut, modernisiert oder erneuert werden. 40 neue Doppelstock-Zuggarnituren mit 8.000 Plätze sind geplant. Außerdem sollen 16 neue Akkuzüge die alten Dieseltriebwägen ersetzen, informierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Pressekonferenz am Freitag.

Bei den Park-and-Ride-Stellplätzen sind ebenso Erweiterungen in Planung: Künftig sollen 6.000 Autos und 4.000 Fahrräder mehr Platz finden – „und wir werden auf der Bahn fünf Millionen zusätzliche Zugkilometer bestellen“, kündigte Mikl-Leitner an.

Taktverdichtung bei Regionalbahnen

Im Blick nach vorne führte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) die blau-gelbe Bahnoffensive an, die Investitionen von 2,3 Milliarden Euro in den nächsten 20 Jahren bringen werde. Damit will man etwa die Regionalbahnen wie die Erlauftalbahn oder die Puchbergerbahn modernisieren und einen 30-Minuten-Takt anbieten können.

Bei der Franz Josefs-Bahn wolle man durch die Modernisierung eine Fahrzeitverkürzung von zehn Minuten auf der Strecke Wien-Gmünd sowie durch die Direktanbindung von Horn eine Fahrzeitverkürzung von 15 Minuten auf der Strecke Horn-Wien erreichen. Auch an den Schnittstellen zu Wien (etwa bei der Nordbahn oder der Laaer Ostbahn) wolle man Transportkapazitäten erhöhen und Taktverdichtungen umsetzen.

Verkehrsarten miteinander verbinden

Investiert wird aber nicht nur in die Schiene. „Niederösterreich ist ein Flächenbundesland und setzt auf den Mobilitätsmix von Schiene, Straße und aktiver Mobilität zu Fuß oder mit dem Rad“, sagte Schleritzko. Mikl-Leitner sprach von Vernetzungen: „Unser Ziel muss es sein, alle Verkehrsarten miteinander zu denken und zu verbinden: von Bus und Bahn über das Auto bis hin zum Radfahren und zu Fuß gehen. Wir müssen es schaffen, auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen so weit wie möglich einzugehen."

Mikl-Leitner und Schleritzko
NLK Burchhart
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko präsentierten das „Mobilitätspaket“

Anrufsammeltaxis als Ergänzung zu Bussen

Im Regionalbusverkehr soll das Angebot künftig im Wesentlichen auf Achsen konzentriert und durch Anrufsammeltaxis ergänzt werden. Während zu Spitzenzeiten große Busse eingesetzt werden, sollen zu Randzeiten und in weniger dicht besiedelten Gebieten kleinere Fahrzeuge per Telefon oder App bestellt werden können.

Das Bedarfsangebot soll künftig Teil des Verbundtarifs und ohne Aufpreis nutzbar sein. Eine erste integrierte Ausschreibung von Linien- und Bedarfsverkehr wird im westlichen Mostviertel umgesetzt, Betriebsstart ist im dritten Quartal 2023 geplant.

Beim Straßenbau setze man auf Sicherheit und Entlastung, sagte der Mobilitätslandesrat. Mit 60 Millionen Euro das größte Projekt im Landesstraßennetz ist derzeit die B36-Umfahrung Großglobnitz/Kleinpoppen als Verbindung zwischen Zwettl und Waidhofen an der Thaya. Ausgebaut wird auch das Netz an Alltagsradwegen.