Telenotarzt hilft online
RK NÖ / M. Hechenberger
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Gesundheit

Telenotärzte helfen online: Projekt wird erweitert

Sechs Telenotärzte sind derzeit in Niederösterreich tätig. Sie helfen Notfallsanitätern online mit Video bei der Behandlung von Patienten. Jetzt soll das Projekt des Roten Kreuzes weiter ausgeweitet werden: vier weitere Stützpunkte sind in Planung.

Zum Einsatz kommt der Telenotarzt oder die Telenotärztin, wenn Sanitäter und Sanitäterinnen vor Ort dringend Unterstützung durch einen Notarzt oder eine Notärztin benötigen, informiert das Rote Kreuz. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich der Gesundheitszustand von Patienten plötzlich dramatisch verschlechtert.

50 Einsätze wurden bis dato von einem Telenotarzt unterstützt. Meist ging es dabei nach Information des Roten Kreuzes um EKG-Beurteilungen. Außerdem wurden mehrere Einsätze durch den Telenotarzt oder die Telenotärztin betreut, während ein Patient ins Krankenhaus gebracht wurde.

Aufwind durch die Pandemie

„Das Thema hat gerade auch durch die Pandemie zusätzlichen Aufwind erhalten, wenn es auch eine große Herausforderung ist, das Projekt neben den akuten Themen weiterzuentwickeln“, erklärt Chefarzt und Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Berndt Schreiner.

Notfallsanitäter und Patient
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Der Notfallsanitäter kann den Telenotarzt ortsunabhängig hinzuziehen

Ziel des Projekts: „schneller helfen können“

„Ziel des Projektes Telenotarzt ist es, bei Bedarf den Patient:innen vor Ort noch schneller helfen zu können“, so der Präsident des Roten Kreuzes, Josef Schmoll. „Mit diesem innovativen Ansatz kann ein Notarzt bzw. eine Notärztin online zur Beratung beigezogen werden, dadurch wird die ärztliche Versorgung in der Notfallrettung deutlich beschleunigt.“

Das Telenotarzt-System wird derzeit an den neun Standorten immer dann aktiviert, wenn sich ein Telenotarzt anmeldet. Dann werden die Sanitäter informiert, dass sie auf diese Personalressource zugreifen können. „Dabei ist es unabhängig davon, wo der Arzt bzw. die Ärztin tatsächlich sitzt, sie können standortunabhängig zur Beratung zugezogen werden“, erklärt Chefarzt Schreiner. Sechs Telenotärzte und 170 Notfallsanitäter seien derzeit für das Projekt im Einsatz, künftig will man es erweitern.