Chronik

Land zahlt 500 Euro Prämie an Pflegekräfte

Das Land zahlt an mehr als 23.000 Pflege- und Betreuungskräfte eine zusätzliche steuerfreie Prämie in Höhe von 500 Euro. Dafür nehme man etwa zehn Millionen Euro in die Hand, hieß es in einer Pressekonferenz.

Seitens des Bundes wurde im Rahmen der Pflegereform ein Gehaltsbonus für Pflegekräfte angekündigt, dieser soll etwa 2.000 Euro brutto betragen. Das Sozialministerium bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“. Ausbezahlt werden soll die Summe im Dezember.

Die Länder können diesen Sockelbetrag erhöhen. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte das bereits in einer Pressekonferenz am Montag an. Mit der blau-gelben Pflegeprämie wolle das Land den Beschäftigten „Danke sagen für all das, was sie geleistet haben“, sagte Mikl-Leitner. „Die Belegschaft muss wissen: Vertrauen und Verlässlichkeit gilt für uns in Niederösterreich.“

Prämie mit Dezember-Gehalt

Die Prämie soll mit dem Dezember-Gehalt ausbezahlt werden, ergänzte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Für Vollzeitbeschäftigte beträgt die Summe 500 Euro, für Mitarbeitende in Teilzeit soll das Geld aliquot berechnet werden.

Gesundheitsgewerkschaft-Vorsitzender Reinhard Waldhör, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
NLK Filzwieser
Gesundheitsgewerkschaft-Vorsitzender Reinhard Waldhör, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister stellten am Montag die Prämie für Pflegekräfte vor

Das Land schieße laut der Landesrätin den Entgeltzuschuss des Bundes vor, die blau-gelbe Pflegeprämie stamme aus Niederösterreich. Die Mittel fließen an Angehörige des gehobenen Dienstes, Pflegefachassistenzen, Pflegeassistenzen und Angehörige der Sozialbetreuungsberufe in Krankenanstalten, teilstationären und stationären Einrichtungen der Langzeitpflege, in mobilen Betreuungs- und Pflegediensten, sowie bei Einrichtungen der Behindertenarbeit und Kureinrichtungen.

Kritik am Bund: „Nicht das, was versprochen wurde“

„Für uns als Gesundheitsgewerkschaft ist heute ein guter Tag“, meinte Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft. Man habe in den vergangenen Monaten intensiv verhandelt und sei zu einem Ergebnis gekommen, das jedoch die Erwartungen nicht erfüllt habe, so der Gewerkschafter. Daher sei man über die Pflegeprämie in Niederösterreich dankbar.

Scharfe Kritik gab es am Montag am Bund: Der Gesundheitsminister habe im Mai den Betrag von durchschnittlich einem Monatsgehalt versprochen. Nun würden die Mittel nur für etwa 2.000 Euro brutto reichen. „Das ist nicht das, was versprochen wurde“, so Mikl-Leitner. „Die Menschen in Niederösterreich gehen davon aus, dass Versprechen ernst genommen werden.“