Philipp Kaider Weltmeister Zeitfahren Wolkersdorf
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Wolkersdorfer ist Weltmeister im Zeitfahren

Philipp Kaider hat sich bei der 24-Stunden-Zeitfahr-Weltmeisterschaften in Borrego Springs (USA) zum Weltmeister gekürt. Innerhalb von 24 Stunden legte der Extremsportler aus Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) stolze 856 Kilometer zurück.

„Dieser Titel bedeutet mir sehr, sehr viel. Es war schon immer ein Traum von mir, hier dabei zu sein und das Rennen hier zu gewinnen", freut sich Philipp Kaider nach dem Triumph. Mit den 856 gefahrenen Kilometern ist der Niederösterreicher nun nicht nur im exklusiven Club der Athleten, die über 850 fahren konnten, sondern damit auch Weltmeister im 24-Stunden-Zeitfahren 2022.

Der Startschuss zu dem Erfolg fiel – nach einem bisher gesundheitlich herausfordernden Jahr für Kaider – vergangenen Freitag um 17.00 Uhr Ortszeit. Rund zwei Autostunden östlich von San Diego, in Borrego Springs, galt es auf einem 29 Kilometer langen Rundkurs einen ganzen Tag lang so viele Kilometer wie möglich zu absolvieren.

Philipp Kaider Weltmeister Zeitfahren Wolkersdorf
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Philipp Kaider schaffte bei der 24-Stunden-Zeitfahr-Weltmeisterschaft in Borrego Springs 856 Kilometer

Kopf-an-Kopf-Duell

Von Beginn an lieferte sich Kaider ein spannendes Duell mit dem Luxemburger Ralph Diseviscourt, ehe dieser nach etwa 7,5 Stunden durch einen Unfall das Rennen frühzeitig beenden musste. „Mal war Ralph drei Sekunden schneller auf einer Runde, mal ich. Es ist so schade, so wollte ich nicht gegen ihn gewinnen“, sagt Kaider.

Somit war der Weg vermeintlich frei. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte der 37-Jährige bereits einen Vorsprung von mehr als 50 Kilometern auf die weiteren Verfolger. Vermeintlich deshalb, weil das Rennen erst zu einem Drittel gefahren war und die Nacht noch lange dauerte. „Es war sehr hart und eiskalt. Mein Radcomputer zeigte mir nur 2,5 Grad Grad an, während wir untertags 28 Grad hatten."

Philipp Kaider Weltmeister Zeitfahren Wolkersdorf
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Harte Bedingungen: „Durchbeißen und einfach reintreten“

Mit Handschuhen und Knielingen sei er zwar vom Start weg darauf vorbereitet gewesen, durch die Kälte konnte er die Trinkflaschen aber nicht gut greifen und habe dadurch zu wenig Flüssigkeit und Kohlehydrate zu sich genommen. "Für mich hieß es dann durchbeißen, die harten Zeiten zu akzeptieren und einfach reinzutreten“, so der Wolkersdorfer über die schwierigen Bedingungen.

Erst mit Tagesanbruch und Sonnenaufgang sollte sich die Situation bessern. Nachdem Kaider die Führung stetig ausbaute und der Titel greifbar war, musste ein neues Ziel her: Nur vier Athleten konnten bisher die Schallmauer von 500 Meilen (rund 805 Kilometer) in der Geschichte des Rennens durchbrechen.

Nur ein Sportler, der Österreicher Christoph Strasser, schaffte bisher mehr als 850 Kilometer innerhalb von 24 Stunden. Strassers Streckenrekord aus dem Jahr 2018 liegt bei 913 Kilometern. Doch das spornte auch Kaider an. "Seit Straps (Spitzname von Christoph Strasser; Anm.) hier zum ersten Mal gewonnen hat, hatte ich dieses Ziel im Kopf!“, sagt Kaider überglücklich im Ziel.